Ob 150.000 Euro für einen Gürtelpool beim Westbahnhof, Aufkauf von Beteiligungen an maroden Unternehmen durch die „StolzaufWien BeteiligungsGmbH“ oder gar die Vernichtung von Steuergeld mit Frankenkrediten, die lebenswerteste Stadt der Welt beherrscht die Inszenierung, aber nicht den Mistkübel auf der Straße.
Sag’s Wien-App ohne Reaktion
„Gemeinsam im Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern mit der Verwaltung“, so das Versprechen der Stadt Wien. Doch laut FoB-Lesern stellt sich zunehmend der Dialog als eine Einweg-Kommunikation dar. Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich im Stich gelassen. In den letzten Tagen erreichten uns mehrere Fass ohne Boden Leserbriefe und WhatsApp-Nachrichten, die die aktuellen Missstände im 23. Bezirk belegen sollen. Daher war es Zeit für einen Augenschein.
„Die Mistkübeln sind voll“
„Am Wochenende war der Mistkübel voll. Am Montag habe ich es gemeldet. Heute, am Dienstag, sind die Mistkübeln noch immer nicht entleert“, so ein Anrainer des 23. Bezirks beim Lokalaugenschein.
Konfrontation der MA 48
Gegenüber der Redaktion war die Presseabteilung der MA 48 nicht zu einem Presse-Statement bereicht. FoB soll aber noch eine Stellungnahme erhalten.
Rückruf der MA 48
Die Presseabteilung der MA 48 hat sich telefonisch wie angekündigt bei der Redaktion gemeldet: Fass ohne Boden sei als Medium „nicht kooperativ und nicht nett.“
Unabhängig von der kleinen Kritik bestätigte die Pressesprecherin der MA 48, dass am Montag am Abend eine Beschwerde eingegangen ist. Daher werde im Laufe des heutigen Tages der Beschwerde nachgegangen. Auf die Frage der Verantwortung und Diensteinteilung: „Ein Straßenkehrer im Grätzl“, sprich ein „Mitarbeiter ist einem Gebiet zugeteilt“, so die Pressesprecherin der MA 48. In Summe sind derzeit ca. 1.000 Mitarbeiter in der Normdienstzeit für den Erhalt der Reinigung der Stadt unterwegs.
Aus der Sicht der MA 48 funktioniert die App sehr gut: „Es ist ein sehr gutes Medium, dass sehr gut angenommen wird“, so die Pressesprecherin gegenüber der Redaktion abschließend.
Aufruf: Schick uns dein Foto!
Du hast die Nase voll? Die Missstände werden nicht abgestellt? Du ärgerst dich? Dann schreib uns einen Leserbrief, ob anonym oder mit deinem Namen.
Wir veröffentlichen sehr gerne dein Foto. Mail an redaktion@fass-ohne-boden.at