Das Ergebnis der Wien-Wahl liegt erst morgen vor. Derzeit läuft die Auszählung der Briefwahlstimmen. Aufgrund des Rekords bei den ausgegebenen Wahlkarten (380.000) und der strengen Corona-Sicherheitsbestimmungen verzögert sich die Auszählung. Laut Wahlbehörde ist erst am Mittwoch mit dem vorläufigen Endergebnis zu rechnen. Die Bezirksergebnisse der Gemeinderatswahl werden zusammen erst mit dem Gesamtergebnis veröffentlicht.
Hinsichtlich der Bezirksvertretungswahlen waren am Dienstagnachmittag bereits mehr als die Hälfte der Bezirke fertig ausgezählt. In 13 von 23 Bezirken stand bereits das vorläufige Endergebnis inklusive EU-Bürger und Briefwähler fest.
Somit steht nun endgültig fest, dass Mariahilf klar in roter Hand bleibt. Bezirkschef Markus Rumelhart (SPÖ) legte auf 37,2 Prozent zu. Die Grünen schafften nur ein schwaches Plus von 0,6 Punkten und scheiterten mit 30,4 Prozent klar am Ziel, den Bezirk politisch zu drehen.
Einen haushohen Sieg fuhr Bezirksvorsteher Marcus Franz mit 47,4 Prozent für die Sozialdemokraten in Favoriten ein. Die ÖVP schaffte im 10. Bezirk aber 18 Prozent, womit sich die Türkisen im zehnten Bezirk immerhin mehr als verdoppelten. Der vormals größte SPÖ-Konkurrent in Favoriten, die FPÖ, stürzte um fast 28 Punkte auf 10,5 Prozent ab.
Leichte Verluste von rund einem halben Prozentpunkt musste die SPÖ hingegen in Rudolfsheim-Fünfhaus hinnehmen. Trotzdem sitzt Bezirkschef Gerhard Zatlokal mit 38,5 Prozent und damit einem respektablen Abstand zu den zweitplatzierten Grünen (23,9 Prozent) weiter fest im Sattel. Beachtlich: Im 15. Bezirk erreichte das KPÖ-Bündnis LINKS einen höheren Stimmenanteil (5,7%) als die NEOS (5,5%).
In Währing konnten wiederum die Grünen ihre Vorherrschaft nicht nur verteidigen, sondern sogar stark ausbauen. Unter Bezirksvorsteherin Silvia Nossek, die erst 2015 den 18. Bezirk der ÖVP wegschnappte, gelang ein Zugewinn von 10,6 Punkten auf 38,7 Prozent. Die Türkisen liegen trotz leichtem Zugewinn abgeschlagen auf Platz 2 mit 27,5 Prozent. Die SPÖ büßte mehr als vier Prozentpunkte ein und kam auf 17,9 Prozent.
Margareten bleibt weiterhin in roter Hand. Die 35,3 Prozent bedeuten jedoch ein Minus von 3,5 Prozentpunkten. Dies könnte möglicherweise damit zusammenhängen, dass Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery Anfang des Jahres aus der Partei ausgetreten ist. ÖVP und Grüne konnten hingegen um jeweils mehr als 5 Prozentpunkte zulegen, wobei die Grünen mit mehr als 28 Prozent klar auf Platz zwei zu liegen kamen.
In Döbling konnte Türkis ebenfalls zulegen. Die ÖVP verteidigte mit fast 37 Prozent (plus 4,4 Prozent) klar den ersten Platz. Damit ist das erste Antreten des Nachfolgers von Langzeit-Vorstehers Adi Tiller, Daniel Resch, erfolgreich verlaufen.
Dass die SPÖ den Grünen die Leopoldstadt abspenstig machen können, war schon am Wahlabend fix. Die Sozialdemokraten legten um 7,3 Prozentpunkte auf 35,4 Prozent zu. Im zweiten Wiener Gemeindebezirk hatte die SPÖ bei der Wien-Wahl 2015 zunächst eine Mehrheit, musste den ersten Platz nach einer Wahlwiederholung an die Öko-Partei abgeben.
Anders als für die Gemeinderatswahl, bei der erst nach Auszählung aller Wahlkarten nicht nur das Gesamtergebnis, sondern auch alle Bezirksergebnisse auf einmal veröffentlicht werden, werden auf Bezirksvertretungsebene die fertig ausgezählten Bezirke nach fertiger Auszählung jeweils sofort publiziert. Ausständig sind nun noch die vollständigen Resultate aus Landstraße, Neubau, Alsergrund, Hietzing, Penzing, Ottakring, Hernals, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing.