Die dokumentierten Straftaten an Niederösterreichs Schulen sind zwischen 2021 und 2023 um 60 Prozent auf 881 Delikte gestiegen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (beide ÖVP) haben nun härtere Strafen für Eltern gefordert, die ihre Integrationspflichten nicht erfüllen. „Ein großer Teil des Problems sind Eltern, die ihren Kindern nicht beibringen, dass in unserem Kulturkreis nicht das Faustrecht gilt“, betont Mikl-Leitner.
Angriff auf die Grünen
Johanna Mikl-Leitner nutzte das Thema, um den grünen Koalitionspartner scharf zu kritisieren. Sie erklärte: „Die Grünen glauben noch immer, Gewalt in Schulen könnte man mit Sesselkreisen in den Griff bekommen.“ Diese Kritik betont die Notwendigkeit härterer Strafen angesichts der steigenden Gewalt an Schulen.
Forderungskatalog für härtere Maßnahmen
Mikl-Leitners und Plakolms Forderungskatalog umfasst vier zentrale Punkte:
- Verpflichtende Lehrer-Eltern-Gespräche: Diese sollen bei grobem Fehlverhalten, Mobbing, Gewalt und mangelnder Integrationsbereitschaft, wie der bewussten Verweigerung der Unterrichtssprache Deutsch, eingeführt werden.
- Kooperationspflicht der Eltern: Eltern müssen mit der Schulleitung und den Lehrkräften kooperieren. Gespräche mit weiblichen Lehrkräften dürfen nicht verweigert werden.
- Umsetzungspflicht der Maßnahmen: Maßnahmen, die im Lehrer-Eltern-Gespräch vereinbart werden, wie Anti-Gewalt-Training oder schulpsychologische Beratung, müssen umgesetzt werden.
- Erhöhung der Strafen: Der Strafrahmen soll von bisher maximal 440 Euro auf künftig mindestens 500 Euro bis maximal 2.500 Euro erweitert werden.
Kritik an fehlender Grenzsetzung
Die zunehmende Gewalt an Schulen wird laut Mikl-Leitner auch durch eine fehlende Grenzsetzung durch Eltern und eine mangelhafte Vermittlung von Werten begünstigt. „Es gibt keine Grenzen mehr“, so die Landeshauptfrau. Hier setzt ihr Maßnahmenpaket an, das sowohl präventive Gespräche als auch sanktionierende Strafen vorsieht.
Fazit und Ausblick
Angesichts der besorgniserregenden Zunahme von Gewalt an Schulen in Niederösterreich drängen Mikl-Leitner und Plakolm auf strengere Maßnahmen. Dabei liegt der Fokus auf der Verantwortlichkeit der Eltern und der Notwendigkeit härterer Strafen zur Eindämmung der Gewalt und Förderung der Integration.