Laut dem „Kurier“ haben die Grünen den scheidenden Europaabgeordneten Othmar Karas als geeigneten Kandidaten vorgeschlagen. Im Büro von Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler hieß es lediglich, man sei „in konstruktiven Gesprächen“. Aus grünen Kreisen war jedoch zu hören, dass der Name Karas tatsächlich gefallen sei.
Unzufriedenheit mit ÖVP-Kandidaten
Die Grünen sehen in Karas einen „Kompromissvorschlag“, da sie weder von Finanzminister Magnus Brunner noch von Verfassungsministerin Karoline Edtstadler überzeugen können. Karas wird als „bestens vernetzt, hoch angesehen und proeuropäisch“ beschrieben, was ihm gute Chancen auf ein attraktives Ressort verschaffen könnte. Die ÖVP ist auf die Unterstützung der Grünen angewiesen, da der Koalitionspartner sich nicht mehr an den Sideletter gebunden fühlt, obwohl der ÖVP der Kommissarsposten zugesteht.
Sommerpause und weitere Schritte
Während der Sommerpause könnte der Vorschlag per Umlaufbeschluss besiegelt werden. Danach muss der Hauptausschuss des Parlaments zusammentreten und die Nominierung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angenommen werden. Sie entscheidet auch, welches Ressort Österreich bekommt. Die designierten Kommissare müssen sich zudem einer Anhörung im Europaparlament stellen, das die neue Kommission bestätigen muss.