Die Geschichte des Whistleblowers klingt zu Beginn skurril, an manchen Stellen überzogen, zu gleich aber glaubwürdig und vor allem besorgniserregend. Der Handlungsstrang ist stringent und eigentlich leicht erklärt, aber die Größenordnung des Netzwerks, vor allem die Anzahl an beteiligten Protagonisten und Firmen ist unüberschaubar.
Projekt „Peace Summit“ von Fass ohne Boden
Zwei Jugendfreunde gründen 2003 ein Unternehmen in Tirol mit dem Fokus auf „Unternehmens- und Finanzberatung“. Fremdfinanzierungen, Förderung von Bauprojekten und neue „Versicherungsprodukte“, mit üppigen Provisionen, vor allem aber ein Berater mit „geballter Menge an offensichtlich krimineller Energie“. Bereits zwei Jahre später, im Jahr 2005, muss der Geschäftsführer mit „krimineller Energie“ seinen Platz räumen, die Gesellschafter haben die Nase voll. Er verbleibt aber im Unternehmen als Gesellschafter. Das Jahr drauf gründet er ein neues Unternehmen, gemeinsam mit einem Rechtsanwalt.
Doch derjenige Geschäftsführer, der im Unternehmen verblieben ist, konnte zum damaligen Zeitpunkt nicht ahnen, was ihm alles das Leben bringen wird…
Eine Demontage über ein Jahrzehnt: „So ist das Leben“
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2019. Der an sich ambitionierte und vermögende Geschäftsführer hat nahezu alles verloren: seine Selbstständigkeit als Einzelunternehmer, seine Einnahmen als Geschäftsführer, mehrere Immobilien und Bauprojekte, sämtliche Ersparnisse, Familienangehörige, eine Vielzahl an Kunden und einen Großteil seines Freundeskreises.
Doch was zu Beginn nach einem Racheplan aussieht, entpuppt sich als ein konspiratives, elitäres Netzwerk mit einem perfiden Plan. Involviert sind unzählige Versicherungen, Banken, Rechtsanwälte, Vermögensberater, Steuerberater und Politiker, die mit aller Kraft versuchen, die Causa möglichst klein zu halten.
Tirol: Wirtschaftskrimi im Polit-Filz
Es geht um ein wirtschaftliches und politisches Netzwerk mit krimineller Energie: Systematischen Betrug, Fälschungen von Unterschriften und Dokumenten, falsche Beschuldigungen und Diffamierungen, Diebstahl von Ideen, widerrechtlichen Zugriff auf Computersysteme und mehrfacher Datendiebstahl, Verabreichung von K.O.-Tropfen, bis hin zum Versuch der Körperverletzung. Der Informant spricht sogar von mehreren Mordversuchen.
Skurril? In der Tat!
Die kommenden Wochen wird sich Fass ohne Boden das Justizsystem in Tirol näher ansehen. Einige der Protagonisten können wir immer wieder in den Unterlagen finden, insbesondere im Bereich der Entmündigungen. Wir finden bei der ersten Sichtung Richter und Masseverwalter mit „special smell“. Fass ohne Boden wird der Frage nachgehen, ob der Informant „übertrieben“ oder „untertrieben“ hat. Wohin die Recherche uns führen wird, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen.
Die ersten Erkenntnisse vorab: Die Recherche wird Fass ohne Boden in die Welt der Fremdwährungskredite führen. Darüber hinaus begeben wir uns auf die Suche nach Inhabern von Offshore-Konten in Malta und vermutlich anderen Steueroasen.
Schockierende E-Mail eines Rechtsanwalts
Ein E-Mail aus 2012 belegt, mit welchen Methoden und Möglichkeiten der alte Geschäftspartner gearbeitet hat. Das E-Mail spricht für sich.