Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) hat den bisherigen Imam der wieder geöffneten Tewhid-Moschee in Wien-Meidling abberufen. Die Einrichtung war in Folge des Terroranschlags von Wien geschlossen worden. Nach einer Entscheidung des internen Schiedsgerichts der IGGÖ hat die Moschee ihre Rechtspersönlichkeit vergangene Woche wieder erlangt. Ein neuer Imam sei bereits bestellt. In Zukunft soll es „eine regelmäßige Supervision“ geben.
Zwangsschließung der Tewhid-Moschee nach Terroranschlag in Wien
Vier Tage nach dem Anschlag in Wien hatte die Regierung am 6. November 2020 verkündet, dass die Tewhid-Moschee geschlossen werden muss, weil sich der Attentäter dort radikalisiert haben soll. Gemäß dem Vereinsgesetz wurde die Moschee geschlossen und die IGGÖ entzog der Moschee die Rechtspersönlichkeit. Nach Prüfung des Falles stellte das Schiedsgericht der IGGÖ fest, dass die Behörden für die Vorwürfe keine Beweise vorbringen habe können, weswegen man den Beschluss aufhob.
„Wie sich nun herausstellte, kann die an uns herangetragene Behauptung der Gefahr in Verzug nicht belegt werden. Genau diese Behauptung war es indes, aufgrund derer wir uns als Glaubensgemeinschaft zu einer zügigen Handlung zum Schutz der Gesellschaft und der Gemeinde gezwungen sahen. Die Schließung eines Gotteshauses muss in einem Rechtsstaat aber sachlich belegt sein und darf auf keinen Fall willkürlich erfolgen. Reine Beschuldigungen reichen ohne Beweise nicht aus“, so IGGÖ-Präsident Ümit Vural in einer Aussendung.