Die französischen Behörden werfen Pawel Durow vor, sich mitschuldig an schweren Vergehen gemacht zu haben. Er soll zu wenig unternommen haben, um die Nutzung von Telegram für den Drogenhandel, Betrug und Vergehen im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch zu verhindern. Besonders kritisiert wird seine mangelnde Kooperation mit den französischen Ermittlungsbehörden.
Kritische Haltung gegenüber Telegram
Telegram steht bereits seit Jahren weltweit in der Kritik. Die Plattform, die Ende-zu-Ende-verschlüsselte Chats ermöglicht und sich weigert, Daten kommerziell zu nutzen, wird von einer Vielzahl an Randgruppen genützt. Die fehlende Kontrolle und das geringe Eingreifen gegen illegale Aktivitäten haben dem Dienst immer wieder Probleme mit verschiedenen Regierungen eingebracht.
Verhaftung unterstreicht Spannungen
Die Verhaftung Durows in Frankreich könnte die Spannungen zwischen der Plattform und den Regierungen weiter verschärfen. Telegram reagierte bisher nicht auf Anfragen zu dem Vorfall. Durow, der bereits 2014 unter dem Druck russischer Behörden seine vorherige Firma Vkontakte verkauft und das Land verlassen hatte, hat in der Vergangenheit stets betont, dass die Privatsphäre seiner Nutzer oberste Priorität habe.
Zensur oder Gefängnis?
Die Festnahme von Pawel Durow, dem Gründer des beliebten sozialen Netzwerks Telegram, in Frankreich hat eine heftige Debatte über die Grenzen der Meinungsfreiheit und die Rolle der EU in der Zensur entfacht. Durow wird vorgeworfen, durch seine Weigerung, bestimmte Inhalte auf seiner Plattform zu zensieren, Drogenhandel, Terrorismus und Kindesmissbrauch begünstigt zu haben. Die EU-Abgeordnete Petra Steger von der FPÖ reagierte scharf auf diese Entwicklung und bezeichnete die Maßnahmen als „Zensurwahn“, der einen neuen Höhepunkt erreicht habe.
Fazit und Ausblick
Pawel Durow verließ Russland 2014 aufgrund des wachsenden Drucks der Behörden und lebte danach in verschiedenen Metropolen, bevor er sich in Dubai niederließ, wo sich der Unternehmenssitz von Telegram befindet.
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Fall weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Zukunft von Telegram haben wird.