Das österreichische Bundesheer wird bis 2032 rund 16 Milliarden Euro in neue Ausrüstung investieren. Tanner betonte die Notwendigkeit dieser Ausgaben angesichts globaler Unsicherheiten und verweist auf die Unterstützung der Bevölkerung: „Der Bevölkerung ist bewusst, dass wir nicht länger auf einer Insel der Seligen leben.“
Milliarden für Sicherheit
Kritiker wie der SPÖ-Sicherheitssprecher Laimer werfen der Ministerin jedoch vor, den Überblick über die Beschaffungsvorgänge verloren zu haben und fordern einen „Kassasturz“, um Klarheit über die geplanten Investitionen zu schaffen.
Verteidigung der Neutralität
Tanner unterstrich die Bedeutung der militärischen Neutralität Österreichs, die durch die Investitionen in die Verteidigung gestärkt werden soll. Sie weist darauf hin, dass das Heer zur Wahrung der Neutralität verpflichtet sei und betont die Unterstützung der Regierung für die Ukraine durch humanitäre Maßnahmen: „Wir helfen, wo wir können – etwa, indem wir sehr viele ukrainische Flüchtlinge aufnehmen. Aber wir liefern keine Waffen und bilden auch niemanden daran aus.“
Rekrutierung schwierig
Ein weiteres Thema des Interviews war der Mangel an Personal im Bundesheer, insbesondere in den Bereichen IT und Cyber Security. Tanner sieht in der Wehrpflicht einen Vorteil gegenüber Ländern wie Deutschland, wo die Rekrutierung noch schwieriger sei. Trotzdem gesteht sie ein, dass es schwierig sei, mit den Gehältern der Privatwirtschaft mitzuhalten. Positiv hob sie das Interesse junger Menschen an neuen Technologien wie Flugzeugen und Hubschraubern hervor.
Frauen beim Bundesheer
Der Frauenanteil im österreichischen Heer bleibt mit 5 Prozent weiterhin niedrig. Tanner nannte bürokratische Hürden als Hauptgrund dafür, dass sich nur wenige Frauen für den Dienst entscheiden. Sie zeigte sich jedoch optimistisch, dass neue Maßnahmen wie der freiwillige Grundwehrdienst für Frauen bald zu einem Anstieg der Zahlen führen werden.
Keine Abkehr von Sky Shield
In Bezug auf die Kritik der FPÖ, die Sky Shield als „Neutralitätsverrat“ und „Kriegstreiberei“ bezeichnet, machte Tanner klar, dass es mit der ÖVP in der Regierung keinen Kurswechsel geben werde. Sie betonte die Verantwortung aller Parteien, die Investitionen ins Bundesheer zu unterstützen: „Wer einen Funken Verantwortungsbewusstsein hat, wird sich hüten, die beschlossenen Investitionen ins Bundesheer zu ändern oder gar rückgängig zu machen. Das sind Investitionen in die Freiheit und den Frieden im Land.“
Fazit und Ausblick
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner verteidigt die geplanten 16 Milliarden Euro Investitionen ins Bundesheer gegen Kritik der FPÖ und SPÖ. Sie betont die Notwendigkeit dieser Ausgaben zur Sicherung der Neutralität und kritisiert die Forderungen nach einem „Kassasturz“ als politisch motiviert. Sie bleibt entschlossen, am Kurs der Regierung und Projekten wie Sky Shield festzuhalten.