Aber wer steckt hinter der Terrorgruppe? Ein Rückblick: Es beginnt in den sunnitisch-islamischen Koranschulen in Pakistan und mit einer Gruppe religiöser, junger Männer. Als die Sowjetunion ihre Truppen aus Afghanistan Ende der 1980er abzieht und ein Bürgerkrieg ausbricht, gründet sich die radikalislamische Miliz in der südafghanischen Provinz Kandahar.
Unterstützung bekommt sie vor allem von Pakistan und anfänglich auch von den USA. Sie sind gut ausgerüstet, haben Geld, Panzer und schwere Waffen. Im September 1996 marschieren sie in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein.
Mit ihrer landesweiten Machtübernahme beginnt eine fünfjährige Herrschaft voller Repressionen. Es gilt die Scharia. Musizieren, tanzen und fernsehen ist verboten, Mädchenschulen werden geschlossen, sogar Drachensteigen geht zu weit. Männer müssen Bart tragen, Frauen eine Ganzkörper-Burka. Die Einhaltung der Vorschriften wird streng überwacht und bei Missachtung genauso streng bestraft. Menschenrechtsverletzungen stehen auf der Tagesordnung. Die Vereinten Nationen benennen in den Jahren 1996 bis 2001 15 Massaker gegen die Zivilbevölkerung.
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