Bei einem Angriff der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind in Zentralsyrien nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (OSDH) mindestens elf Menschen getötet worden. Die meisten Todesopfer des Angriffs vom Samstag seien Zivilisten.
Nach den Angaben der Beobachtungsstelle mit Sitz in London, die sich auf ein Netz von Informanten vor Ort stützt, attackierte eine Gruppe von IS-Angreifern etwa 75 Menschen in der Region Palmyra, als diese gerade Trüffel sammelten. Dabei seien „zehn Zivilisten, darunter eine Frau, und ein Mitglied der syrischen Streitkräfte“ getötet worden.
Auch die syrische Nachrichtenagentur SANA berichtete über den Angriff, nannte allerdings eine geringere Opferzahl. Demnach griffen „Terroristen“ des IS mit Maschinengewehren an und töteten vier Zivilisten, unter ihnen eine Frau. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden, einige davon schwer.
Der IS hatte 2014 inmitten des Bürgerkrieges in Syrien große Teile von Syrien und des Irak unter seine Kontrolle gebracht, diese Gebiete aber nach und nach wieder verloren. Nachdem eine US-geführte Koalition im März 2019 den IS aus den letzten Bastionen in Syrien vertrieben hatte, zogen sich die meisten verbliebenen IS-Kämpfer in die syrische Wüste zurück.
Von dort aus greifen sie immer wieder kurdische Kämpfer sowie Soldaten der syrischen Regierungsarmee an. In den vergangenen Monaten verübten sie auch wieder verstärkt Angriffe auf andere Ziele, zuletzt im Dezember auf ein Gefängnis in Raqqa und im Jänner auf Busse mit Arbeitern eines Ölfelds.
Syrien wird seit 2011 von einem Bürgerkrieg heimgesucht, der durch die Unterdrückung von Demonstrationen für die Demokratie ausgelöst wurde und eine halbe Million Tote und Millionen Vertriebene.
Quelle: lefigaro.fr