Babler betonte die Schwere von Lugers Fehlverhalten: „Ich bin angetreten für eine neue Sozialdemokratie. In einer Sozialdemokratie unter meiner Führung hat so ein Verhalten keinen Platz.“ Babler machte unmissverständlich klar, dass er klare Konsequenzen erwarte. Dieser Schritt sei notwendig, um die Glaubwürdigkeit der Partei zu bewahren.
Rückzug und Kritik
Kurz nach Bablers Aufforderung bestätigte Landesparteichef Michael Lindner den Rückzug Lugers von allen Parteifunktionen. Gleichzeitig räumte Lindner ein, dass Lugers Verhalten sowohl seine eigene Glaubwürdigkeit als auch die der gesamten SPÖ schwer beschädigt habe. „Das kommt zur Unzeit und erweist uns einen Bärendienst“, so Lindner.
Dennoch spricht Lindner sich dafür aus, dass Luger als Bürgermeister im Amt bleibt, um die Vorwürfe aufzuklären. Die Entscheidung über Lugers Zukunft als Bürgermeister liege bei den Linzer Gemeinderäten.
„Rückenwind wird das keinen bringen“
In der Partei wächst die Unruhe, besonders in Hinblick auf den bevorstehenden Wahlkampf. Viele befürchten, dass der Skandal der SPÖ schaden könnte. In Umfragen stagniert die Partei auf Platz drei, was den Druck zusätzlich erhöht.
Historische Parallelen
Die Situation erinnert an die Affäre um den Wiener SPÖ-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy im Vorjahr. Auch damals konnte Babler nicht entscheidend durchgreifen, was ihm intern Kritik einbrachte. Der aktuelle Skandal ist besonders brisant, da Luger als einer der schärfsten Kritiker Bablers gilt. Dies verleiht der Angelegenheit zusätzliche politische Brisanz.
Wahlkampfauftakt in Linz
Die Affäre könnte zudem den anstehenden SPÖ-Wahlkampf-Auftakt in Linz belasten, der ausgerechnet nächsten Donnerstag stattfinden soll. Die innerparteilichen Spannungen und die Auswirkungen der Affäre werden die SPÖ in den kommenden Tagen weiter beschäftigen.