Die Bundesgeschäftsführerin der Kinderfreunde, Daniela Gruber-Pruner, kritisiert die ÖVP scharf. Die Partei verbreite mit Extrembeispielen von Großfamilien sowie falschen Berechnungen gezielt Desinformation, um gegen eine Kindergrundsicherung Stimmung zu machen. Dies sei ein klarer Bruch mit den christlich-sozialen Wurzeln der Partei und entferne sie aus der seriösen Debatte zur Armutsbekämpfung.
Versprochene Halbierung bleibt aus
Im Regierungsprogramm versprach die Bundesregierung, die Kinderarmut zu halbieren. Doch das Gegenteil ist eingetreten: Die Zahl der betroffenen Kinder stieg von 36.000 im Jahr 2022 auf 88.000 im Jahr 2023. Gruber-Pruner zitiert aktuelle Daten der Statistik Austria und spricht von einer Verdopplung der Kinderarmut.
Verpasste Chancen
Die Verzögerungstaktik der ÖVP führte laut Gruber-Pruner dazu, dass der Nationale Aktionsplan gegen Kinderarmut Jahre zu spät und ohne ausreichende finanzielle Mittel präsentiert wurde. Sie betont: „Der Anstieg an Kinderarmut grenzt an unterlassene Hilfeleistung.“ Die Regierung zeige keine Lösungsansätze, sondern entfache eine Sozialneiddebatte, um von ihrem Versagen abzulenken.
Die Kinderfreunde fordern, dass die Bundesregierung endlich konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut ergreift, anstatt die Ärmsten zu attackieren.