Ende 2023 waren in Österreich 399.005 Menschen auf Jobsuche. Dies bedeutet eine Steigerung um 6,4 Prozent im Vergleich zu 2022. Besonders betroffen waren Frauen mit einem Anstieg von 5,6 Prozent und Männer mit 7 Prozent. Die Arbeitslosigkeit unter Inländern stieg um 2,4 Prozent, bei Ausländern sogar um 12,5 Prozent. Auffallend ist der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Akademikern um 14,6 Prozent.
Betrachtet man die Bundesländer, zeigt sich ein besonders starker Anstieg in Oberösterreich (+9,9 Prozent). Auch die Steiermark und Vorarlberg verzeichnen hohe Zuwächse. Kärnten hingegen hatte den geringsten Anstieg. Im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens stieg die Arbeitslosigkeit um 16,1 Prozent, in der Warenherstellung um 12 Prozent.
Die Zahl der offenen Lehrstellen fiel um 3,7 Prozent, die der nicht sofort verfügbaren Stellen um 8 Prozent. Insgesamt nahmen die sofort verfügbaren Jobs im Dezember 2023 um 16 Prozent ab. Nicht sofort verfügbare Arbeitsplätze stiegen jedoch um 8,3 Prozent.
Österreichs Arbeitslosenquote lag Ende 2023 bei 5,1 Prozent und damit besser als der EU-Durchschnitt von 6 Prozent. Deutschland stand bei 3,1 Prozent, Spanien war mit 12 Prozent Spitzenreiter.
Im Jahresdurchschnitt 2023 suchten 341.319 Menschen Arbeit, mehr als im Vorjahr (332.645). Bei Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 4,2 Prozent, bei Frauen um 0,8 Prozent. In Oberösterreich und der Steiermark war der Anstieg besonders hoch. Bei Ausländern und Jugendlichen war der Anstieg signifikant.
AMS-Chef Johannes Kopf äußerte sich: „Der Tiefpunkt der Konjunktur dürfte am Jahresende 2023 durchschritten sein. In diesem Sinne kann man bis zur wirklichen Trendwende wohl davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten zwar noch weiter steigen wird, aber voraussichtlich nur mehr schwächer.“
Arbeitsminister Martin Kocher betonte die positive Entwicklung im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit. „Mit aktuell rund 3.915.000 erwerbstätigen Personen verzeichnet der österreichische Arbeitsmarkt einen Beschäftigungsrekord“, sagte er.
Erst gestern gab Minister Kocher bekannt, dass mehrmonatige Kursteilnehmer beim AMS besonders gefördert werden. Ab vier Monaten Schulungsdauer erhalten Arbeitslose 224 Euro monatlich extra und bei einer Dauer von mindestens 12 Monaten sogar 374 Euro zusätzlich.
Die Arbeitslosenzahlen in Österreich zeigen ein düsteres Bild. Trotz Maßnahmen der Bundesregierung bleibt eine positive Entwicklung aus. Mit 399.005 Arbeitslosen Ende 2023 und keiner Aussicht auf baldige Besserung, stehen die Betroffenen und die Politik vor großen Herausforderungen. Eine Neubewertung und Anpassung der politischen Strategien erscheint unumgänglich, um der Krise am Arbeitsmarkt effektiv entgegenzuwirken.
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