Die Signa Holding, eine Immobilien- und Handelsgruppe unter der Führung des Investors Rene Benko, hat nach einer erfolglosen Suche nach frischem Kapital Insolvenz angemeldet. Trotz intensiver Bemühungen konnte die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht gesichert werden, was zur Anmeldung eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien führte. Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) bestätigte den Eingang des Antrags.
600 Millionen bis Ende November
Signa, bekannt für seine komplexe Unternehmensstruktur mit Hunderten von Gesellschaften in verschiedenen Ländern, sah sich in den letzten Jahren durch externe Faktoren wie den Einzelhandelsdruck und die Immobilienmarktentwicklung herausgefordert. Der Konzern benötigte laut dem deutschen „Handelsblatt“ bis Ende November etwa 600 Millionen Euro.
Insolvenzanmeldung betrifft den Mutterkonzern
Die aktuelle Insolvenzanmeldung betrifft den Mutterkonzern Signa Holding, welcher ein weitverzweigtes Netz aus Kaufhäusern, Altbauten und Bauprojekten umfasst. Noch ist unklar, wer die Sanierung leiten wird, doch Signa plant, in Zusammenarbeit mit einem noch zu bestimmenden Sanierungsverwalter das operative Geschäft fortzuführen und das Unternehmen nachhaltig zu restrukturieren.
Anzeichen für die Insolvenz
Die Signa-Gruppe wuchs in Zeiten niedriger Zinsen stark, wurde jedoch durch den Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen auf Bau- und Energiekosten sowie Zinserhöhungen stark beeinträchtigt. Es gab bereits Anzeichen für die Insolvenz, und Beobachter spekulieren über mögliche weitere Insolvenzanmeldungen von Tochterfirmen.
Benko verlor mehrere Milliarden
In den letzten Wochen meldeten die Sporthandelssparte und die deutsche Immobilienverwaltungsgesellschaft von Signa Insolvenz an. Rene Benko kündigte seinen Rücktritt als Vorsitzender des Signa-Beirates an und übertrug einen Teil seiner Anteile an einer zentralen Gesellschaft. Sein Vermögen schrumpfte laut „Forbes“ um mehrere Milliarden Euro, obwohl sein Privatvermögen von den Problemen bei Signa unberührt bleibt.
Unmut gegen Benko
Angesichts der jüngsten Entwicklungen wächst unter Investoren und Gesellschaftern der Unmut gegen Benko. Erste Geldgeber erwägen Strafanzeigen aufgrund vermuteter Insolvenzverschleppung, da die Probleme sich bereits im Sommer abzeichneten.