Die FPÖ stellt das EU-Renaturierungsgesetz in den Mittelpunkt ihrer Kritik und sieht darin einen „Anschlag auf die Existenz unserer Landwirte“. Christoph Steiner von der FPÖ bezeichnete das Vorgehen der Regierung als „Schmierenkomödie“ und warf den Ministerinnen Inkompetenz vor. Er sagte: „Gewessler tritt damit die Verfassung und die Grünen sollten vom Verfassungsschutz unter Beobachtung gestellt werden.“ Die FPÖ brachte daraufhin einen Antrag zur Entlassung von Gewessler ein, scheiterte jedoch.
Edtstadler verurteilt Gewesslers Vorgehen
Verfassungsministerin Karoline Edtstadler kritisierte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler scharf und warf ihr vor, sich über das Bundesministeriengesetz und die Verfassung hinweggesetzt zu haben. Edtstadler betonte: „Der gute Zweck heiligt nicht die schlechten Mittel.“ Sie kündigte rechtliche Schritte gegen das EU-Renaturierungsgesetz an und verteidigte gleichzeitig die Entscheidung des Bundeskanzlers, die Koalition nicht aufzukündigen.
Gewessler verteidigt das Gesetz
Leonore Gewessler verteidigte ihre Entscheidung und betonte die Notwendigkeit des Gesetzes zum Schutz der Natur. Sie erklärte: „Wer unsere wunderbare Heimat erhalten will, muss sie auch schützen.“ Gewessler wies darauf hin, dass die Zustimmung zum Gesetz rechtskonform und gutachterlich abgesichert sei. Sie forderte eine faktenbasierte Debatte und widerlegte kursierende Fehlinformationen über das Gesetz.
ÖVP: Fortsetzung der Koalition notwendig
Matthias Zauner von der ÖVP unterstrich die Verantwortung seiner Partei für den Umweltschutz, kritisierte jedoch die Art und Weise, wie das Renaturierungsgesetz beschlossen wurde. Er verteidigte die Fortsetzung der Koalition und betonte, dass eine Auflösung zu einem chaotischen „freien Spiel der Kräfte“ führen würde.
SPÖ und Grüne unterstützen das Gesetz
Stefan Schennach von der SPÖ und Elisabeth Kittl von den Grünen verteidigten das Renaturierungsgesetz und sahen darin keine Gefahr für die Lebensmittelproduktion. Schennach sagte: „Nicht die Renaturierung gefährdet die Ernährungssicherheit, sondern der ungehemmte Flächenfraß.“ Kittl betonte die Wichtigkeit des Gesetzes für den Naturschutz und die Stabilisierung des Klimas.
NEOS: Unterstützung für das Gesetz
Manuela-Anna Sumah-Vospernik von den NEOS unterstützte ebenfalls das Renaturierungsgesetz und hob hervor, dass eine qualifizierte Mehrheit der Europäer das Gesetz begrüße. Sie sah in den Angriffen auf Gewessler eine Vorbereitung auf eine mögliche Neuauflage einer ÖVP-FPÖ-Koalition.
Fazit und Ausblick
Die Debatte um das EU-Renaturierungsgesetz zeigt die tiefen Gräben zwischen den politischen Lagern. Während die FPÖ und Teile der ÖVP das Gesetz als Bedrohung für die Landwirtschaft sehen, verteidigen SPÖ, Grüne und NEOS die Notwendigkeit des Gesetzes zum Schutz der Natur.