Unfassbare Verbrechen: Ein 17-jähriger Jugendlicher, gestand kürzlich, zwei Obdachlose ermordet und eine Frau schwer verletzt zu haben. Der Jugendliche verbringt seine Tage in seiner Einzelzelle in der Justizanstalt Josefstadt. Er steht unter Beobachtung, da ein Selbstmordversuch befürchtet wird.
Das Geständnis des Jugendlichen, die Kronen Zeitung nennt ihn Thomas, ist erschütternd. „Ich bin der gesuchte Obdachlosen-Killer“, verkündete er der Polizei. Mit einem Stiletto-Messer, das er an seinem Bein trug, verfolgte er seine Opfer, bevor er zuschlug. „Sie schrien vor Schmerzen, ich attackierte sie so lange, bis ich dachte, sie hätten keine Überlebenschance mehr“, berichtet er kalt.
Der Jugendliche suchte gezielt nach hilflosen Opfern. Alter, Geschlecht oder Herkunft waren ihm egal, Hauptsache, sie konnten sich nicht wehren. Sein Motiv: „Ich war traurig, weil ich von niemandem Zuneigung bekam, und empfand Genugtuung dabei, zu wissen, dass jemand noch mehr leiden muss als ich.“
Sein spätes Geständnis kam nach einer Beziehung. „Meine Freundin gab mir die Geborgenheit, nach der ich mich so lange gesehnt hatte“, erklärt Thomas. Sein Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger beschreibt den Wandel seines Mandanten: „Nicht cool, sondern tief unglücklich.“
Thomas berichtet von einer schwierigen Kindheit. Er wuchs in einer „problematischen Familiensituation“ auf, seine Eltern ließen sich früh scheiden. „Je älter ich wurde, desto mehr bekam ich das Gefühl, dass sie mich nicht wirklich mag“, erinnert er sich an seine Mutter. Trotz wiederholter Bitten um Hilfe beim Jugendamt blieb Thomas in seiner Familie.
Eine weitere Tragödie traf Thomas: Seine Halbschwester wurde von ihrer Mutter ermordet. „Die Gräueltat an der Kleinen hat mich zerstört“, gesteht er. Drogenkonsum folgte, um den Schmerz zu betäuben, was ihn emotional abstumpfen ließ.
Thomas steht nun vor Gericht, nicht nur wegen Mordes, sondern auch wegen schwerer Körperverletzung an seiner Mutter. Er hat seine eigene Mutter sehr schwer verprügelt. Sachverständige müssen nun entscheiden, ob er zurechnungsfähig ist. Bei Schuldfähigkeit drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft. Sein Vater beteuert: „Mein Sohn war ein lieber Bub“, während Thomas selbst schluchzt: „Meine Eltern kennen mich nicht; genauso wenig wie ich mich selbst.“
Der Fall wirft viele Fragen auf: Wie konnte ein Jugendlicher zu solchen Taten fähig sein? Welche Rolle spielte seine schwierige Kindheit? Und gibt es Hoffnung auf Besserung für Thomas?
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