Italienische Medien berichten von einem „maxiprocesso“. Dieser Terminus findet in der Regel bei Mammutprozessen gegen die Mafia Anwendung. Nur dieses Mal findet der Prozess im Vatikan statt.
Erstmals sitzt ein Kardinal auf der Anklagebank
Auf der Anklagebank sitzt unter anderem ein 73-Jähriger Kardinal, namentlich Angelo Becciu. Der Hauptangeklagte war einst die Nummer zwei im vatikanischen Staatssekretariat. Weitere Geistliche, Banker und der Schweizer Anti-Geldwäsche-Spezialist René Brülhart sind ebenfalls angeklagt. Und Brülhart ist für „Fass ohne Boden“-Leser ein bekannter Protagonist. Der Anti-Geldwäsche-Jäger taucht immer wieder im sogenannten „Nina„-Akt auf.
Die deutsche Privatagentin mit dem Decknamen „Nina“ war sowas wie die „Crème de la Crème“ in der Branche der Nachrichtenhändler: In Österreich schöpfte sie Informationen vom österreichischen Verfassungsschutz (= BVT) ab, bediente sich korrupten Beamten und Kabinettsmitarbeitern mit Kontakten in die höchsten Kreise der heimischen Politik, pflegte Beziehungen zum Netzwerk der ÖVP-Spender, agierte proaktiv für einen ukrainischen Oligarchen und pflegte regen Kontakt zum Netzwerk eines ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers.
Die Anklagepunkte der vatikanischen Strafverfolgung reichen von Veruntreuung und Korruption über Erpressung, Betrug und Geldwäsche sowie Selbstgeldwäsche bis hin zu Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung. Während etwa Brülhart nur sein Amt als Verwaltungsratschef der vatikanischen Finanzaufsicht AIF missbraucht haben soll.
Brülhart ist mit neun anderen Personen vom Vatikan angeklagt worden. Die Anklage bezieht sich auf einen Immobilien-Deal in London in der Höhe von 150 Millionen Dollar, wie der Nachrichtenseite des Vatikans zu entnehmen ist. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.
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UiUiUi…aber nicht das da etwa bei dem Prozess auch noch geparkte Gelder diverser, möglicherweise sogar öst. Politiker, in der Vatikanbank auftauchen oder vielleicht Namen von „Treuhändern“ publik werden;
Was natürlich alles reine Verschwörungstheorie ist ! 😉