Nach einer Messerattacke mit sieben Verletzten in Neuseeland will Premierministerin Jacinda Ardern eine bereits auf den Weg gebrachte Verschärfung der Antiterrorgesetze schnell umsetzen. Bis Ende des Monats werde das Parlament die Neuregelung verabschieden, versprach sie am Samstag vor Journalisten. Diese sieht vor, dass bereits die Planung und Vorbereitung eines Terroranschlages unter Strafe gestellt werden. Bisher war lediglich die Ausführung eines Terroranschlags eine Straftat.
Der Täter war am Freitag in einem Supermarkt in einem Vorort der Metropole Auckland mit einem Messer auf Menschen losgegangen, ehe er von der Polizei erschossen wurde. Der Angriff in dem Einkaufszentrum hatte nach Regierungsangaben einen terroristischen Hintergrund, verantwortlich sei ein „gewalttätiger Extremist“ gewesen. Fünf der Opfer seien noch im Krankenhaus, der Zustand von drei von ihnen sei kritisch, sagte Ardern.
Sie werde den Namen des aus Sri Lanka stammenden Angreifers nicht nennen, sagte die Ministerpräsidentin: „Kein Terrorist, egal ob lebendig oder tot, verdient es, dass sein Name für die von ihm verfolgte Niedertracht erwähnt wird.“
Hintergründe zum Attentäter Ahamed Aathill Mohamed Samsudeen
Bei der Angreifer handelt es sich um einen Mann namens Ahamed Aathill Mohamed Samsudeen, ein 32-jähriger Flüchtling aus Sri Lanka. Der Mann war seit 2011 in Neuseeland. Er sei für seine von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) inspirierten Ansichten bekannt gewesen, und er sei im Juli aus der Haft entlassen worden, sagte Ardern. Seitdem habe er unter Polizeibeobachtung gestanden. Die Behörden hätten alle zur Verfügung stehenden Mittel benutzt, um die Menschen vor ihm zu schützen. Polizeichef Andrew Coster erklärte, es habe keine rechtlich Handhabe gegeben, den Angreifer vor der Tat festzunehmen.
Die vom Anschlag betroffene Supermarktkette „Countdown“ hatte zuvor alle Scheren und Messer aus den Regalen entfernt. „Wir möchten, dass sich alle unsere Mitarbeiter sicher fühlen wenn sie zur Arbeit kommen, insbesondere in Anbetracht der gestrigen Ereignisse“, sagte die Managerin für Sicherheit bei „Countdown“, Kiri Hannifin, am Samstag. Die Supermarktkette berate außerdem darüber, ob die scharfen Gegenstände überhaupt noch verkauft werden sollen. Wie lokale Medien berichten, haben auch andere Supermärkte Messer aus dem Verkauf genommen.
Quelle: Agentur, Gerichtsakt von Ahamed Aathill Mohamed Samsudeen und Wikipedia