Seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 steht die indische Gemeinschaft im Land vor schwierigen Entscheidungen. Viele von ihnen sind langjährige Bewohner, die enge Geschäftsbeziehungen aufgebaut haben und nicht einfach alles hinter sich lassen konnten. Unternehmer wie Nagender Parashar, der eine Prothesenfabrik betreibt, mussten ihre Betriebe umsiedeln, um den Krieg zu überleben. „Ich konnte meine Mitarbeiter und ihre Familien nicht im Stich lassen“, betont Parashar.
Inder in der Ukraine
Für viele Inder in der Ukraine, wie Ram Dange, war die Verlagerung ihrer Familien in sicherere Gebiete unvermeidlich, während sie selbst zurückblieben, um ihre Geschäfte zu retten. „Unsere Familien wurden durch den Krieg getrennt, aber wir mussten bleiben, um unsere Geschäfte zu führen“, erklärt Dange. Die Gemeinschaft hat sich nun an Premierminister Modi gewandt und hofft, dass er in den Friedensprozess eingreifen wird. Sie unterstützen seine Ablehnung von Gewalt und hoffen, dass seine Präsenz in Kiew zu einer Beendigung des Krieges beitragen kann.
Indische Neutralität in der Kritik
Modis Besuch in Kiew, der erste eines amtierenden indischen Premierministers, wird von vielen als Zeichen eines möglichen Kurswechsels gesehen. „Manche betrachten diesen Besuch als Versuch, nach Modis Moskau-Reise den Schaden zu begrenzen“, sagt Mridula Ghosh, Professorin für internationale Beziehungen in Kiew. Der Besuch könnte jedoch auch auf eine Abkehr von Russlands Einfluss hindeuten und die Beziehungen zwischen Indien und der Ukraine auf eine neue Ebene heben.
Fazit und Ausblick
Die indische Gemeinschaft sieht in Modis Besuch eine Chance, das Ansehen Indiens in der Ukraine zu verbessern. Der Unternehmer hält fest: „Ukraine könnte das Tor Indiens zur EU sein. Ein Ende des Krieges würde uns enorm helfen.“
Indiens Rolle als Vermittler in diesem Konflikt bleibt abzuwarten, aber die Erwartungen der indischen Gemeinschaft in der Ukraine sind hoch. Sie hoffen, dass Modi ihren Standpunkt auf die internationale Bühne bringen und zur Lösung des Konflikts beitragen kann.