Der Mehrfachmord ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 18. Juli auf einer Bundesstraße nahe der Gemeinde San Andrés Zabache. Santos Torres, 53 Jahre alt, fuhr mit seiner Frau Marcela Girón Castro und seiner Tochter María Guadalupe Santos in einem Toyota Pickup, als sie von bewaffneten Männern angegriffen wurden.
Die Angreifer schossen mehrfach auf die Familie und setzten anschließend das Auto in Brand. Das halb verbrannte Fahrzeug wurde erst Stunden später gefunden.
#México | Un ataque dirigido a un defensor de Derechos Humanos sacude a Oaxaca. Lorenzo Santos Torres perdió la vida junto a su esposa e hija.https://t.co/2SrQkSBweK
— Vanguardia (@vanguardiamx) July 21, 2024
Lebenswerk für indigene Völker
Lorenzo Santos Torres war ein engagierter Verteidiger der Rechte indigener Völker. Seit Jahren setzte er sich für die politischen und sozialen Belange der indigenen Gemeinschaften in Oaxaca ein. 2013 erhielt er von der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte eine Schutzmaßnahme für seine Arbeit. Er war auch politisch aktiv und bekleidete mehrere öffentliche Ämter, darunter das Amt des Bürgermeisters von Santiago Amoltepec.
Drohungen und Einschüchterungen
Laut dem örtlichen Zentrum für Menschenrechte und Beratung indigener Völker hatte Santos Torres wiederholt Morddrohungen erhalten. Staatsanwalt Bernardo Rodríguez Alamilla bestätigte diese Bedrohungen, doch Santos Torres hatte Schutzangebote abgelehnt. Das Motiv für den Mord scheint Rache zu sein.
Eskalierende Gewalt gegen Aktivisten
Der Mord an Santos Torres und seiner Familie ist kein Einzelfall. Seit dem Amtsantritt von Präsident Andrés Manuel López Obrador im Dezember 2018 wurden in Mexiko 93 Menschenrechtsverteidiger und Aktivisten ermordet, die meisten davon in Oaxaca und Chiapas.
Diese Morde sind oft politisch motiviert und erfolgen als Vergeltung für die Verteidigung von Menschenrechten. Die Situation wird durch den anhaltenden Krieg zwischen rivalisierenden Drogenkartellen verschärft, der seit 2006 über 450.000 Menschen das Leben gekostet hat.
Keine Gerechtigkeit
Die Ermordung von Lorenzo Santos Torres und seiner Familie hat erneut die Gefahren aufgezeigt, denen Menschenrechtsaktivisten in Mexiko ausgesetzt sind.
Die Brutalität dieses Verbrechens und die anhaltende Bedrohungslage verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, aktivistische Arbeit und das Leben derjenigen zu schützen, die sich für die Rechte der Schwächsten einsetzen.
Quelle
vanguardia.com.mx auf X