Josef Muchitsch (SPÖ) zeigt sich enttäuscht über die geringe Anzahl an gewährtem Hitzefrei im Sommer 2024. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem etwa jeder vierte Bauarbeiter Hitzefrei erhielt, waren es diesen Sommer nur rund zehn Prozent der Bauarbeiter, die von dieser Regelung profitierten. Besonders der heiße August, dessen Daten noch ausstehen, könnte die Bilanz weiter verschlechtern. „Das ist sehr unbefriedigend“, so Muchitsch.
Kritik an fehlender Verpflichtung
Für die Baubranche existiert eine spezielle Hitze-Sonderregelung, die es Betrieben erlaubt, ihre Mitarbeiter ab 32,5 Grad freizustellen. Doch diese Regelung bleibt freiwillig, und viele Arbeitgeber machen davon keinen Gebrauch. Obwohl im Juni und Juli 2024 rund 9.000 Bauarbeiter Hitzefrei erhielten, waren es im gesamten Sommer 2023 noch 23.000. Muchitsch betont, dass von den etwa 135.000 Bauarbeitern in Österreich rund 100.000 im Freien arbeiten und somit direkt von der Hitze betroffen sind.
Anpassung notwendig
Muchitsch fordert eine gesetzliche Regelung, die den Arbeitsschutz bei hohen Temperaturen verbessert. Er schlägt vor, Arbeitszeiten an Hitzetagen auf acht Stunden zu begrenzen, da Bauarbeiter oft bereits früh beginnen und bis zum Nachmittag acht Stunden gearbeitet haben. Darüber hinaus fordert er Maßnahmen zur Temperaturregulierung in anderen Bereichen wie dem Gesundheitssektor oder in heißen Fertigungshallen. „Es geht immer nur um wenige Stunden am Nachmittag“, betont Muchitsch und sieht auch in geänderten Ausschreibungen eine Lösung, um Bauarbeiter im Winter stärker zu beschäftigen.
Fazit und Ausblick
Josef Muchitsch kritisiert die unzureichende Umsetzung der Hitze-Sonderregelung und fordert eine umfassende Anpassung der Arbeitnehmerschutzgesetze. Angesichts der zunehmenden Hitzeperioden in Österreich sei es unerlässlich, den Schutz der Arbeitnehmer besser zu gewährleisten und die gesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend zu ändern.