Analysiert man die sogenannten Systemmedien, so zeigt sich für August 2021, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) der präsenteste Politiker des Landes ist. Kurz führt das Ranking mit 952 Beiträgen in 15 österreichischen Tageszeitungen, vor Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Die Grünen, 585 Beiträge) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP, 504 Beiträge) an. Die Plätze 4 und 5 belegen Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Die Grünen, 481 Beiträge) sowie Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP, 401 Beiträge).
Afghanistan und Corona waren die Top-Themen
Neben sommerlichen Urlaubsfotos spielten für Kurz insbesondere seine Wiederwahl am ÖVP-Parteitag sowie die Themen Afghanistan und Corona die entscheidenden Rollen in der medialen Berichterstattung. Kurz bekräftigte in diversen Sommergesprächen, dass Österreich trotz Machtübernahme der Taliban keine zusätzlichen Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen werde. Ähnlich begründete Innenminister Nehammer (Platz 3) sein Nein zu einem Abschiebestopp nach Afghanistan. Für Nehammer müssten Alternativen in Europa angedacht werden, sofern die Europäische Menschenrechtskonvention hier Grenzen für Abschiebungen setze.
Bei Gesundheitsminister Mückstein (Platz 2) standen die abermals steigenden Corona-Zahlen sowie die Debatte um Gratistests im Mittelpunkt der Berichterstattung. Mückstein kündigte ein Ende der kostenlosen „Wohnzimmertests“ und den „dritten Stich“ für Risikopatienten, die zu Beginn des Jahres erstmals geimpft worden sind, an. Zudem will Mückstein bis Ende Oktober evaluieren, ob sich symptomlose Personen weiterhin in Apotheken kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können.
15 Tageszeitungen wurden nur erfasst
Das Mediensample umfasst folgende Tageszeitungen: Der Standard, Die Presse, Heute, Kleine Zeitung, Kurier, Neue Kronen-Zeitung, Neue Vorarlberger Tageszeitung, Neues Volksblatt, Oberösterreichische Nachrichten, Österreich, Salzburger Nachrichten, Tiroler Tageszeitung, TT Kompakt, Vorarlberger Nachrichten und Wiener Zeitung. Online Medien und Alternative Medien wurden von der APA nicht berücksichtigt.