Ähnlich äußert sich die Wiener SPÖ: „Die Wahlen in Frankreich haben gezeigt: Wenn genug Menschen mobilisiert werden, kann auch ein sicher erwarteter Rechtsruck verhindert werden. Wir gratulieren dem Linksbündnis ganz herzlich zum Wahlsieg!”
Kritische Stimmen
Der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier hält diese Freudenrufe jedoch für verfrüht und übertrieben. Er sieht nur geringe Auswirkungen auf den österreichischen Wahltag in zweieinhalb Monaten. „Das ist lediglich ein Tageserfolg in der politischen Wahlkampfkommunikation, nicht mehr und nicht weniger. Der einzige Trend, den man herauslesen kann, ist, dass es für Regierende schwierig ist“, sagt er im Gespräch mit der „Krone“.
Warnung der ÖVP
Die ÖVP sieht das Ergebnis in Frankreich als Warnzeichen für eine Stärkung der politischen Extreme. „In einer solchen Situation verliert die Mitte und das wollen wir in Österreich verhindern“, sagt ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker. „Wenn die Mitte verloren geht, kommt aus dem Gleichgewicht, egal ob das jetzt nach rechts wandert oder nach links wandert.“
Pendel in der Mitte halten
Stocker betont die Wichtigkeit, das politische Gleichgewicht zu wahren: „Man sieht auch, dass manchmal im Ergebnis links oder rechts sich gar nicht so unterscheiden. Das Pendel schlägt leider immer in die extreme Richtung. Und wenn man in die USA schaut, wird es noch viel dramatischer.“ Er fordert, das Pendel in der Mitte zu halten, „bei den Menschen, wo Hausverstand, Vernunft und Normalität zu Hause ist. Und radikale Lösungen haben noch nie einen Fortschritt gebracht.“