Sebastian Kurz (ÖVP) wird in Deutschland ausgezeichnet, er erhält den „Freiheitspreis der Medien“. „Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich in seiner politischen Laufbahn immer wieder als Brückenbauer erwiesen“, begründete die Jury. Der Preis wird zum siebenten Mal verliehen und geht immer an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich in besonderer Weise für die freie Meinungsäußerung, das gesellschaftliche Miteinander, politischen Dialog und Demokratie einsetzen.
Kurz als „Brückenbauer“ in Europa
Kurz soll die Auszeichnung am 11. Mai auf dem von der Weimer Media Group (WMG) veranstalteten Ludwig-Erhard-Gipfel erhalten, der in diesem Jahr wegen der Corona-Krise als Fernseh- und Streamingformat in den Bavaria Filmstudios in München stattfindet. Die Laudatio soll der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis halten. „Mit Sebastian Kurz würdigen wir einen Brückenbauer Europas und Kommunikator der Freiheit“, betonten die Verleger Christiane Goetz-Weimer und Wolfram Weimer. Bisherige Preisträger: Vor Kurz haben bereits Michail Gorbatschow, Reinhard Kardinal Marx, Christian Lindner, Jens Weidmann, Jean-Claude Juncker und Fürst Albert II. von Monaco den Preis erhalten.
Politische Reaktionen
„Es ist an Peinlichkeit nicht zu übertreffen und grotesk, wenn ÖVP-Lockdown-Kanzler Kurz einen ‚Freiheitspreis der Medien‘ der deutschen Weimer Media Group anlässlich deren ‚Ludwig-Erhard-Gipfels‘ verliehen bekommt. Gerade Kurz, der sich mit 210 Millionen Euro Sonderförderung die österreichische Medienlandschaft dienlich kauft und mit täglichen Anrufen Österreichs Journalisten unter Druck setzt, hat mit dem Begriff ‚Freiheit‘ aber schon gar nichts am Hut“, reagierte heute der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung.
Dass Bundeskanzler Sebastian Kurz von konservativen Kreisen in Deutschland mit dem „Freiheitspreis der Medien“ ausgezeichnet werden soll, ist für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch „schlichtweg absurd“. Kurz und die Volkspartei „versinken immer weiter im türkisen Sumpf und schlagen wie wild um sich“, sagt Deutsch, der daran erinnert, dass Kurz „die unabhängige Justiz am laufenden Band attackiert, Medien unter Kontrolle bringen möchte und nicht einmal davor zurückschreckt, der Kirche unverhohlen zu drohen“. Dass Österreich zuletzt im Ranking zur Lage der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ auf Platz 18 abgerutscht ist, verdeutliche den Druck auf Medien. Gleichzeitig wurde der PR-Apparat im Kanzleramt „massiv aufgebläht“, kritisiert Deutsch.