„Der Trend rückläufiger Teuerungsraten hält an, das ist positiv. Die Normalisierung der Inflation vollzieht sich aber in Österreich viel langsamer als im Schnitt des Euroraums, mühsam ernährt sich das heimische Eichhörnchen,“ sagt Rainer Will, Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbandes.
Dennoch hohe Inflation in Österreich
Während andere Euro-Länder die Inflation schneller senken, verzeichnet Österreich weiterhin eine der höchsten Inflationsraten. Will fordert die nächste Bundesregierung auf, kraftvolle Antworten auf diese strukturellen Probleme zu finden und empfiehlt Einsparungen im System statt neuer Steuern sowie umfassende Strukturreformen.
Lebensmittelpreise dämpfen die Inflation
Interessanterweise liegt die Teuerung bei Nahrungsmitteln in Österreich seit Monaten unter dem EU-Durchschnitt. Dies ist auf die bewusste Entscheidung des österreichischen Lebensmittelhandels zurückzuführen, trotz Rekordinflation die Gewinnmargen nicht zu erhöhen. Dadurch konnte die Teuerung bei den Endkundenpreisen abgefedert werden. „Der österreichische Lebensmittelhandel hat auf eine Erhöhung der Gewinnmargen verzichtet, um die Teuerung bei den Endkundenpreisen abzufedern,“ bestätigt Rainer Will. Dies führte dazu, dass die allgemeine Inflation in Österreich höher war als im EU-Schnitt, während die Teuerung bei Lebensmitteln deutlich niedriger blieb.
Rückgang der Erzeugerpreise
Der seit knapp einem Jahr andauernde Rückgang der Erzeugerpreise verlangsamt sich laut Statistik Austria. Im Juni 2024 lagen die Preise der österreichischen Unternehmen um 2,5% unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Erzeugerpreise bei alkoholfreien Getränken sind zuletzt um 6,1% gestiegen, insbesondere durch Frucht- und Gemüsesäfte (+14,8%), Limonaden (+7,9%) und Fleisch (+1,3%). Dagegen hat der Preisdruck bei Obst (-4,2%) und Milch/Milchprodukten (-0,9%) abgenommen.
"Tag der Lebensmittelvielfalt"
Der österreichische Lebensmittelhandel feierte den Tag der Lebensmittelvielfalt und unterstrich dabei seine Leistungen für Lebensqualität, Wohlstand und Nachhaltigkeit. Der Handel sichert mit 8.500 Unternehmen und 9.400 Verkaufsstandorten die Versorgung der Bevölkerung und bietet eine immense Lebensmittelvielfalt. „Der Lebensmittelhandel sichert die wohnortnahe Versorgung und stützt mit über 140.000 Arbeitsplätzen und 26 Milliarden Euro Umsatz den heimischen Wirtschaftsstandort,“ erklärt Rainer Will.