Die Entdeckung der Leichen löste heftige Kritik an Premierminister Benjamin Netanjahu aus, dem vorgeworfen wird, die Geiseln nicht rechtzeitig befreit zu haben. Viele Familien der Geiseln und Teile der israelischen Öffentlichkeit machen ihn für das Scheitern der Verhandlungen mit der Terrororganisation Hamas verantwortlich, die seit Monaten andauern.
Blutiges Wochenende im Westjordanland
Unabhängig davon kam es zu einem tödlichen Angriff im Westjordanland, bei dem zwei Menschen erschossen und ein weiterer verletzt wurden. Dieser Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund anhaltender israelischer Antiterrormaßnahmen in der Region.
Tragisches Schicksal der Geiseln
Hersh Goldberg-Polin, 23, wurde zusammen mit vier anderen Geiseln während eines Musikfestivals in Süd-Israel am 7. Oktober von Hamas-Milizen entführt. Bei dem Angriff verlor er einen Teil seines linken Arms durch eine Granate.
Die anderen Opfer wurden als Ori Danino, 25; Eden Yerushalmi, 24; Almog Sarusi, 27; Alexander Lobanov, 33; und Carmel Gat, 40, identifiziert. Ihre Leichen wurden in einem Tunnel in der südlichen Gazastadt Rafah gefunden, etwa einen Kilometer von der Stelle entfernt, an der kürzlich eine weitere Geisel lebend gerettet wurde.
The IDF confirms it retrieved from Gaza the bodies of 6 hostages who were kidnapped by Hamas on October 7.
— Israel ישראל (@Israel) September 1, 2024
Hersh Goldberg, 23 🕯️
Eden Yerushalmi, 24 🕯️
Carmel Gat, 39 🕯️
Almog Sarusi, 26 🕯️
Alex Lubnov, 32 🕯️
Ori Danino, 25 🕯️
May their memories be a blessing 💔 pic.twitter.com/XucTjB6Yj0
„Grausam ermordet“
„Nach vorläufigen Informationen wurden sie kurz vor unserer Ankunft grausam von Hamas-Terroristen ermordet“, erklärte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari. Von der Hamas gab es dazu keine Stellungnahme.
Familien fordern Ende der Gewalt
Ein Forum der Geiselnfamilien forderte am Sonntag massive Proteste, um einen sofortigen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln zu erreichen. „Ein Deal zur Rückkehr der Geiseln liegt seit über zwei Monaten auf dem Tisch“, hieß es in einer Erklärung der Familien.
US-Präsident Joe Biden zeigte sich „erschüttert und empört“ über die Todesnachricht und versprach, weiterhin unermüdlich für die Freilassung der verbleibenden Geiseln zu kämpfen.
Gedenken an Hersh Goldberg-Polin
Die Familie Goldberg-Polin äußerte sich tief betroffen über den Verlust ihres Sohnes und bat um Privatsphäre in dieser schweren Zeit. Hershs Eltern waren weltweit bekannt geworden, nachdem sie sich auf internationaler Bühne für die Freilassung der Geiseln eingesetzt hatten. Sie hatten unter anderem US-Präsident Biden und Papst Franziskus getroffen und die Vereinten Nationen adressiert.
Fazit und Ausblick
Der Tod von Hersh Goldberg-Polin und den anderen Geiseln stellt einen weiteren tragischen Höhepunkt in einem Konflikt dar, der bereits Tausende Menschenleben gefordert hat.