Am 16. Oktober entscheiden die Wiener Grünen, wer künftig an der Spitze der nunmehr in Opposition befindlichen Partei stehen wird. Der Posten ist seit dem Rücktritt von Birgit Hebein nach der Wien-Wahl 2020 vakant. Ob bei der Landesversammlung in der Messe Wien tatsächlich nur eine Person gekürt wird, ist fraglich. Möglicherweise installiert man auch eine Doppelspitze.
Dass die Ökopartei in der Bundeshauptstadt heuer über die Parteiführung entscheidet, war keineswegs geplant. Denn Birgit Hebein hat erst 2019 von Maria Vassilakou das Amt der Vizebürgermeisterin übernommen. Und sie wurde auch zur ersten Parteichefin der Wiener Grünen gekürt.
Doch schon nach der Wahl war die Karriere trotz Rekordergebnis (Stimmanteil von 14,8 Prozent) bereits wieder vorbei. Die SPÖ entschied sich für eine Koalition mit den NEOS. Hebein wurde parteiintern in weiterer Folge demontiert, sie konnte weder den Klubvorsitz noch einen Posten als nicht amtsführende Stadträtin für sich beanspruchen. Daher legte sie auch den Parteivorsitz zurück. Zuletzt sorgte sie noch einmal für Aufsehen, als sie wegen der Afghanistanpolitik der türkis-grünen Bundesregierung überhaupt aus der Partei austrat.
Der Nachfolger von Hebein wird direkt bei der Landesversammlung gewählt. Sollte tatsächlich nur eine Person oder nur ein Team kandidieren, wird mittels klassischer Abstimmung entschieden. Bei größerem Andrang kommt wieder das bei den Grünen bereits erprobte „Instant-Runoff“-Verfahren zur Anwendung, das quasi eine Stichwahl inkludiert. Und wie der Zufall so will, hat damals von dieser Methode Hebein profitiert.