Die Gehaltsverhandlungen im österreichischen Handel spitzen sich zu: Während Gewerkschaften für faire Löhne kämpfen, warnen Arbeitgeber vor schwerwiegenden wirtschaftlichen Konsequenzen und drohendem Weihnachtschaos.
Landesweite Protestaktionen sind geplant
In der eskalierenden Auseinandersetzung um faire Gehälter im Handel sieht sich die Gewerkschaft konfrontiert mit Arbeitgebern, die auf ein Angebot von 8% beharren. Helga Fichtinger, Verhandlungsleiterin der GPA, brandmarkt dieses Vorgehen als „weder kreativ noch sozial“ und kritisiert, dass besonders Frauen dadurch finanzielle Einbußen erleiden würden. Fichtinger argumentiert: „Die Vorstellung mancher Arbeitgeber ist respektlos und lebensfremd.“ In Reaktion darauf kündigt die Gewerkschaft landesweite Protestaktionen an, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Vom Streik "profitiert niemand"
Der Handelsverband sieht die Situation anders. Geschäftsführer Rainer Will betont die prekäre wirtschaftliche Lage des Handels und beschreibt die Gewerkschaftsforderungen als unerfüllbar. Will äußert sich besorgt: „Von den angedrohten Streiks im Weihnachtsgeschäft profitiert niemand. Es profitieren nur die großen Onlinehändler aus Drittstatten.“ Er sieht die Aktionen der Gewerkschaft als kontraproduktiv und schädlich für die gesamte Branche.
8% Gehaltserhöhung ist zu wenig
Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, wirft der Gewerkschaft Starrsinn und das Verpassen einer Einigungschance vor. Er betont, dass trotz der schwierigen Lage das Angebot der Arbeitgeber auf 8% erhöht wurde und kritisiert die Gewerkschaft für ihre Blockadehaltung. Trefelik warnt: „Schon jetzt nehmen Insolvenzen und Schließungen im Handel extrem zu. Wir sollten diese Dynamik nicht zusätzlich befeuern.“
Streik am 8. Dezember
Die gewerkschaftlichen setzt nun konkrete Zeichen. Heute, am 8. Dezember, finden Protestaktionen in Wien und Linz statt. Am Samstag dann auch in anderen Landeshauptstädten.
Fazit
Die Lage bleibt angespannt. Die drohenden Streiks könnten nicht nur das Weihnachtsgeschäft beeinträchtigen, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Arbeitsplätze im Handel haben.