Österreich hat laut einer Ausssendung als eines der ersten europäischen Länder eine Strategie für ein klimaneutrales Gesundheitswesen entwickelt. Der Gesundheitssektor, verantwortlich für sieben Prozent des nationalen CO2-Ausstoßes, soll bis 2040 klimaneutral werden.
Gesundheitsminister Johannes Rauch und Umweltministerin Leonore Gewessler betonen die Notwendigkeit dieser Maßnahmen.
Fünf Handlungsfelder für Klimaschutz
Die Strategie umfasst fünf zentrale Handlungsfelder: Energie, Gebäude und Grünraum, Arzneimittel und Medizinprodukte, Abfall und Ressourcen sowie Transport und Mobilität. Maßnahmen wie die Umstellung auf E-Mobilität und die Förderung pflanzlicher Ernährung stehen im Fokus. Gesundheitsminister Rauch erklärt: „Die Klimakrise hat enorme Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Die Strategie gibt uns einen Fahrplan vor, wie konkrete Klimaschutzmaßnahmen im Gesundheitswesen umgesetzt werden können.“
Einsparungen bei Medizinprodukten
Medizinprodukte und Arzneimittel verursachen den größten Teil des CO2-Fußabdrucks im Gesundheitswesen. Durch nachhaltige Beschaffung und die Mehrfachnutzung von Medizinprodukten sollen Emissionen reduziert werden. Auch Investitionen in Prävention und Gesundheitsförderung sind entscheidend. Bereits jetzt stellt die Gesundheitsreform zusätzliche 60 Millionen Euro pro Jahr bereit.
Sanierung von Gebäuden
Ein großer Teil der Emissionen stammt aus dem Energieverbrauch der Gesundheitseinrichtungen. Krankenhäuser, verantwortlich für den größten Anteil, sollen durch umfassende Sanierungen und den Ausstieg aus fossilen Energieträgern klimafreundlicher werden. Das Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ unterstützt bereits über 420 Einrichtungen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen.
400 Millionen Euro Förderungen
Bis 2030 stellt das Klimaschutzministerium 400 Millionen Euro für die Umsetzung der Maßnahmen bereit. Diese Förderungen sollen unter anderem die Umstellung auf erneuerbare Energien und die thermische Sanierung von Gebäuden unterstützen. Klimaschutzministerin Gewessler betont: „Bis 2040 wird Österreich klimaneutral. Das bedeutet, dass wir auch unsere Gesundheitseinrichtungen klimafit gestalten müssen.“
Konsequente Umsetzung
Um die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, sollen Finanzierungen und Förderungen an Klimaschutzmaßnahmen gekoppelt werden. Regelmäßiges Monitoring soll die Emissionsentwicklung überprüfen. Seit 2023 wird der Best-Practice-Award für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen vergeben, um erfolgreiche Projekte zu würdigen.
Ruperta Lichtenecker, Leiterin des Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit, fasst zusammen: „Die Umsetzung der Strategie ist mit vielen Vorteilen für unsere Gesundheit und die Gesellschaft verbunden. Klimaschutz schützt unsere Gesundheit, spart Ressourcen und Kosten.“
Quelle
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)