Österreichs Wirtschaft ist in der Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal 2020 um 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal eingebrochen.
„Das ist der kräftigste Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg”, teilte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Montag mit.
Die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 haben in den drei Monaten nach dem Lockdown vor allem in weiten Teilen des Dienstleistungssektors deutliche Spuren hinterlassen. Der stärkste reale Rückgang mit 61,1 Prozent zum Vorjahresquartal und 65,2 Prozent zum Vorquartal entfiel auf den Bereich Beherbergung und Gastronomie, gefolgt vom Unterhaltungs- und Kulturbereich, der gegenüber dem Vorjahresquartal um 35,3 Prozent und zum Vorquartal um 27,0 Prozent abstürzte.
Schon vor dem Lockdown-Quartal war die heimische Wirtschaft im Rückwärtsgang. Im ersten Quartal 2020 betrug das Minus 3,4 Prozent. Die Ausgangsbeschränkungen, um den Ausbruch von SARS-CoV‑2 in Österreich einzudämmen, waren Mitte März verhängt worden, schon im Jänner und Februar litten exportorientierte Firmen unter dem Ausbruch in China.
Kritik von der FPÖ
„Vor allem der Dienstleistungssektor und die Gastronomie hat es getroffen. Die aktuellen Schikanen mit frühen Sperrstunden und der ‚Meldepflicht‘ in den Lokalen verschärfen die Lage ungemein. Als wäre das nicht genug, gibt es jeden Tag mindestens eine Hiobsbotschaft aus dem Arbeitsmarkt mit hunderten neuen Arbeitslosen“, attestiert der freiheitliche Generalsekretär und Nationalratsabgeordnete Michael Schnedlitz in einer schriftlichen Stellungnahme.
Kurzarbeit und Arbeitslose
Der wirtschaftliche Einbruch spiegelte sich auch in den Beschäftigungskennzahlen wider. Die Kurzarbeitsregelung trug zum Rückgang der insgesamt geleisteten Arbeitsstunden bei (-12,9% gegenüber dem Vorquartal, ‑16,6% zum Vorjahresquartal), hielt jedoch zugleich den Rückgang der Beschäftigung in Grenzen (-4,5% gegenüber Vorquartal, ‑4,9% zum Vorjahresquartal).
Die Krise machte sich auch in der Geldbörse und am Konto der Österreicher bemerkbar. Das Arbeitnehmerentgelt fiel im zweiten Quartal 2020 um 7,2 Prozent (nominell, bereinigt) gegenüber dem ersten Quartal 2020 und um 6,2 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2019, wie aus den Zahlen der Statistik Austria hervorgeht.
Quellen
Grö0ter Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg
FPÖ – Schnedlitz: Größter Einbruch des Bruttoinlandsprodukts seit dem 2. Weltkrieg
Größter Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg