Eine Studie des Gesundheitsministeriums enthüllt: Über 70% der Lebensmittelwerbung in sozialen Medien zielt auf Kinder, jedoch meist mit ungesunden Produkten. Gesundheitsminister Johannes Rauch fordert nun Verbote.
Soziale Medien als Werbeplattform
Soziale Medien prägen den Alltag von Kindern und Jugendlichen. Die Universität Wien analysierte auf Anfrage des Gesundheitsministeriums Werbeinhalte auf beliebten Plattformen wie Instagram, YouTube, TikTok und Twitch. Dabei stellte sich heraus, dass fast die Hälfte des Contents von Lebensmittelmarken Kinder und Jugendliche anspricht.
Ungesunde Produkte im Fokus
Die Studie zeigt, dass 70% der Lebensmittelwerbung in sozialen Medien nicht kindgerecht ist. Schokolade, Süßwaren und ungesunde Getränke stehen im Vordergrund. Das Nährwertprofil der Nationalen Ernährungskommission, eine Empfehlung zur Klassifizierung von Lebensmitteln, wird dabei oft ignoriert.
Influencer als Werbeträger
Influencer nutzen ihre Reichweite, um Lebensmittelprodukte zu bewerben. Die Studie ergab, dass zwischen 57% und 73% der von Influencern beworbenen Produkte nicht kindgerecht sind. Besonders auffällig sind hier Schokolade und Energy Drinks.
Werbung beeinflusst Essverhalten
Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke und dem Anstieg von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. Gesundheitsminister Rauch betont: “Gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen ist die Voraussetzung, damit sie auch als Erwachsene länger gesund bleiben.”
Rauch will Verbote
Das Gesundheitsministerium setzt auf Bewusstseinsbildung und hat Empfehlungen für verschiedene Einrichtungen erarbeitet. Rauch fordert nun eine strengere gesetzliche Regulierung der Lebensmittelwerbung. “Neben Bewusstseinsbildung brauchen wir auch Beschränkungen bei der Lebensmittelwerbung”, erklärt er.
Fazit und Ausblick
Die Ergebnisse der Studie fordern ein Umdenken im Umgang mit Lebensmittelwerbung in sozialen Medien, insbesondere zum Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Unter dem Vorwand der Bewusstseinsbildung fordert Rauch nun eine Verschärfung und wieder einmal mehr Verbote.