Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat am Freitag in Dornbirn seine Auffrischungsimpfung gegen Corona erhalten. Rauch folgte damit der Empfehlung des Nationalen Impfgremiums, das am Mittwoch die Auffrischung für alle Personen ab 60 Jahren sowie für Risikopersonen ab 12 Jahren empfohlen hatte. Scheinbar möchte Rauch mit der Inszenierung seines vierten Stichs mit gutem Beispiel vorangehen und wirbt mit seiner Aussendung für die Auffrischungsimpfung.
Update zur Corona-Schutzimpfung: Das Nationale Impfgremium (NIG) empfiehlt nun ab 60 & Risikopersonen ab 12 Jahren, die Auffrischungsimpfung zu holen: https://t.co/4rjMrOtKPQ
(Eine allgemeine Empfehlung zur Auffrischungsimpfung gibt es noch nicht – wird für Herbst erwartet). 1/3
— Johannes Rauch (@johannes_rauch) August 10, 2022
“Impfen ist weiterhin die wichtigste Maßnahme gegen schwere Erkrankungen nach einer COVID-19-Infektion. Impfen rettet leben“, so Gesundheitsminister Rauch mit seinem Statement bei der Impfung in der öffentlichen Impfstraße in Dornbirn.
2,6 Millionen Corona-Impfdosen laufen ab
Wie bereits Fass ohne Boden berichtete (Steuergeldvernichtung: 2,6 Millionen Corona-Impfdosen laufen ab), sind 2.616.000 Dosen des Corona-Impfstoffs Novavax nur noch bis 31. August haltbar. Rauch hofft, dass die Verfügbarkeit des ersten klassischen Tot-Impfstoffes gegen COVID-19 ab Ende August noch einige Menschen zur Impfung bringen wird: “In Österreich steht ein großes Angebot an Impfstoffen zur Verfügung. Auch Menschen, die Vorbehalte gegen bestimmte Impfstoff-Technologien haben, haben die Möglichkeit, sich impfen zu lassen.”
Die Experten des Nationalen Impfgremiums hatten erst am Mittwoch Ihre Impfempfehlung der Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) sowie des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) angeglichen. Sie empfehlen ebenfalls die vierte Impfung als Auffrischungsimpfung für alle Personen ab 60 Jahren sowie für Risikopersonen ab 12 Jahren.
Deutscher Gesundheitsminister Karl Lauterbach sorgt für Verwirrung
In Deutschland ist der politische Diskurs einige Schritte weiter. Geht es nach der Ständigen Impfkomission (Stiko) in Deutschland, ist die Lage klar: „Wer über 70 ist oder zur Risikogruppe gehört, sollte sich schon jetzt ein viertes Mal gegen Corona impfen lassen. Wer nicht, der kann noch warten.“
Deutlich komplizierter gestaltet sich die Lage aber, seitdem sich Karl Lauterbach vor wenigen Wochen in die Debatte einmischte. Der Gesundheitsminister hatte sich Mitte Juli in einem „Spiegel“-Interview zur vierten Corona-Impfung geäußert und gesagt, wolle man den Sommer ohne das Risiko einer Erkrankung genießen, dann würde er „in Absprache natürlich mit dem Hausarzt auch Jüngeren die Impfung empfehlen“.
Laut eigenen Angaben hat Lauterbach sich mittlerweile viermal geimpft. Doch die Aussage wirft laut exxpress.at viele Fragen auf: „Zumindest hat er das selbst mehrmals und mit Nachdruck in der Öffentlichkeit behauptet. Nun ergab eine Überprüfung über die App CovPassCheck: Lauterbachs letzte Impfung fand vor 271 Tagen statt, Mitte November 2021. Das wirft mehrere Fragen auf, die Lauterbach bis jetzt nicht beantwortet.“