In Wien verdichten sich Hinweise auf ein enges Netzwerk von Freimaurern, die sowohl in politischen als auch wirtschaftlichen Spitzenpositionen agieren. Insbesondere die Loge Marc Aurel steht im Fokus, da prominente Mitglieder wie Walter Ruck (ÖVP), Präsident der Wirtschaftskammer Wien, und andere einflussreiche Persönlichkeiten der Stadt Wien, beispielsweise Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) dieser Loge angehören. Bestimmte Verbindungen werfen Fragen über die Vermischung von brüderlichen Idealen und geschäftlichen Interessen auf.
Die Loge Marc Aurel und ihre Mitglieder
Die Loge Marc Aurel gilt als eine der einflussreichsten Freimaurerlogen in Wien. Zu ihren Mitgliedern zählen hochrangige Persönlichkeiten wie Walter Ruck, immerhin der höchste Wirtschaftskämmerer Wiens und Spiegel der SPÖ. Ruck übt maßgeblichen Einfluss auf die Wiener Wirtschaftspolitik aus. Neben Ruck und Hanke, gibt es weitere prominente Mitglieder der Loge: Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer, der Signa-Lobbyist Robert Moser, aber auch der Sohn des „Großmeisters“, sprich des höchsten Freimaurers Österreichs, Georg Semler. Darüber hinaus haben die Zwillingssöhne von Ruck, ebenfalls bei den Freimaurern angedockt. Ein weiteres prominentes Mitglied ist Karl Mahrer, der ÖVP Wien Obmann.
Politische Verflechtungen und Machtkämpfe
In den eigenen Kreisen nennt man die Marc Aurel Loge auch die „Fritz Svihalek-Loge“, benannt nach dem österreichischen SPÖ-Politiker und Schlagersänger Fritz Svihalek. Dieser war Abgeordneter zum Nationalrat und Amtsführender Stadtrat in Wien.
Apropos Wien: Innerhalb der Wiener ÖVP zeichnet sich aktuell ein Machtkampf zwischen Karl Mahrer, dem aktuellen ÖVP Wien Parteichef, und Walter Ruck ab. Mahrer sieht sich mit Anklagen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft konfrontiert, während Ruck offenbar die Situation nutzt, um seinen Einfluss auszubauen. Auffällig ist die Nominierung von Rucks Sohn, als Spitzenkandidat im 19. Bezirk, was Kritiker als Nepotismus werten.
Freimaurer der Wiener Stadtregierung und die SPÖ Wien Landesliste
Innerhalb der Wiener Stadtregierung finden sich Verbindungen zu anderen Freimaurerlogen. Peter Hanke (Listenplatz 3), Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales, sowie Peter Hacker (Listenplatz 7), Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, sind Schlüsselakteure in der Stadtpolitik. Spitzenkandidat und Bürgermeister Michael Ludwig hat aber aktuell seine Mitgliedschaft ruhend gestellt.
Ein weiterer Blick auf die Top-11 der SPÖ-Landesliste zeigt, dass alle männlichen Kandidaten – mit Ausnahme von Jürgen Czernohorszky – den Freimaurern angehören. Zu ihnen zählen auch Josef Taucher, Vorsitzender des Wiener SPÖ-Klubs im Wiener Gemeinderat und Landtag (Listenplatz 9), sowie der 2. Landtagspräsident Christian Meidlinger (Listenplatz 11).
Die Seilschaften der SPÖ-Politiker zur Loge Marc Aurel per se wären noch kein Problem, jedoch wirft der Vorwurf der „Geschäftsmaurerei“ Fragen hinsichtlich Transparenz und möglichen Interessenskonflikten auf.
Wirtschaftliche Netzwerke und "Geschäftsmaurerei"
Der Begriff „Geschäftsmaurerei“ steht für eine intransparent Praxis: Geschäfte, die im Schatten der Freimaurerlogen gedeihen, geschützt durch verschlossene Türen und alte Versprechen. Netzwerke, die nach außen hin von edlen Idealen sprechen, doch in Wahrheit mit Einfluss und Macht jonglieren, insbesondere zum eigenen Vorteil.
Gerade in Wien zeigt sich, wie tief diese Verflechtungen reichen. Während der Corona-Krise wurden Entscheidungen getroffen, die heute kaum noch nachvollziehbar sind und vielleicht nie transparent sein sollten.
Fragwürdige Wiener Netzwerke
In den kommenden Wochen werden wir einen genaueren Blick auf einen brisanten Immobiliendeal rund um die Wirtschaftskammer Wien werfen. Wer hat davon profitiert? Wer stand im Schatten und wer ist Mitglied bei der Loge Marc Aurel?
Auch die Vergabe von Wohnungen der ARWAG-Gruppe wirft heikle Fragen auf. Warum genau diese Personen? Welche Beziehungen spielten im Hintergrund eine Rolle?
Und was steckt hinter dem millionenschweren Handel mit Corona-Masken? Die gesamte PCR-Teststrategie Wiens, ihre Abwicklung, die Anbieter, die undurchsichtigen Geldflüsse tragen mittlerweile einen bitteren Beigeschmack.
Besonders pikant: Ein hochrangiger SPÖ-Politiker, dessen Frau in der Baubranche tätig ist. Logenbrüder berichten, dass die Nähe zum politischen Entscheidungsträger wirtschaftlich keineswegs zum Nachteil der Gattin gereicht haben soll. Ein Schelm, wer hier Vorteilsnahme vermutet?
„Es ist ein Geflecht aus Politik, Wirtschaft und Logenbrüdern, welches sich immer enger um die Stadt zieht“, so ein gut informierter Mediziner mit gutem Draht zum „Beamtenrat“. Die Verbindungen zwischen politischen Führungskräften und Freimaurerlogen werfen drängende Fragen auf: Wo endet das geschäftliche Interesse, wo beginnt die Vetternwirtschaft? Und wer wacht über jene, die unter sich die Stadt aufteilen?
Fazit und Ausblick
Die Verflechtungen zwischen Freimaurerlogen wie Marc Aurel und den politischen sowie wirtschaftlichen Eliten Wiens werfen ein Schlaglicht auf die intransparenten Netzwerke der Macht. Während Freimaurer für ihre brüderlichen Ideale eintreten, zeigt sich in Wien eine besorgniserregende Nähe zwischen Logenmitgliedschaft und geschäftlichen sowie politischen Interessen. Diese „Geschäftsmaurerei“ könnte das öffentliche Vertrauen in politische und wirtschaftliche Institutionen untergraben und bedarf daher kritischer Betrachtung und Transparenz.
Die Redaktion hat bereits mehrere Personen per Brief, E-Mail und WhatsApp kontaktiert, jedoch war kein Logenbruder für ein Interview verfügbar. Lediglich der oberste Freimaurer Österreichs hat geantwortet und ist bereit, in der kommenden Woche ein Interview zu geben.