Laut der Anklageschrift planten die sechs Beschuldigten Cyberangriffe, um die ukrainische Regierung zu destabilisieren. Dabei richteten sie sich gezielt gegen zivile Infrastrukturen, die keine militärische Bedeutung hatten.
Hackerangriffe auf Ukraine und NATO-Länder
Die Hacker sollen im Rahmen ihrer Operation Daten gestohlen und Webseiten der ukrainischen Regierung manipuliert haben. Durch die Angriffe sollte das Vertrauen der ukrainischen Bürger in die Sicherheit ihrer persönlichen Daten und Regierungsstrukturen erschüttert werden. Die Vorfälle ereigneten sich im Vorfeld des russischen Überfalls auf die Ukraine.
Die Cyberangriffe betrafen neben der Ukraine auch 26 NATO-Staaten, die die Ukraine während des Krieges unterstützten. Zu den Zielen gehörten unter anderem Regierungsbehörden in den USA sowie in europäischen Ländern, die im Zuge der Invasion Unterstützung für die Ukraine leisteten. Besonders brisant ist der Vorwurf, dass auch kritische Infrastrukturen wie Transportnetzwerke in Osteuropa durch die Angriffe lahmgelegt wurden.
GRU verantwortlich für Cyberangriffe
Besonders schwerwiegend sind die Vorwürfe rund um die Verwendung der Malware „WhisperGate“, die von den GRU-Offizieren entwickelt und verbreitet wurde. Diese Schadsoftware tarnte sich als Ransomware, hatte aber das Ziel, die angegriffenen Systeme vollständig zu zerstören. Betroffen waren unter anderem das ukrainische Innenministerium, das Ministerium für Energie und der Staatliche Dienst für Lebensmittelsicherheit.
Laut Anklageschrift hatten die Täter nicht nur auf sensible Daten zugegriffen, sondern auch Webseiten gehackt und sie mit bedrohlichen Nachrichten versehen. Die gestohlenen Daten wurden darüber hinaus im Internet zum Verkauf angeboten.
Internationale Verurteilung
Die USA verurteilen diese Cyberangriffe aufs Schärfste. „Die GRU-Kampagne, die zivile Ziele in der Ukraine attackierte, ist ein Symbol für Russlands Verachtung gegenüber Unschuldigen,“ so Matthew G. Olsen vom US-Justizministerium.
Der US-Staatsanwalt Erek L. Barron unterstreicht: „Diese Hackerangriffe bedrohen unsere nationale Sicherheit, und wir werden jede uns zur Verfügung stehende Technologie nutzen, um diese Cyberkriminellen aufzuspüren und zur Verantwortung zu ziehen.“
Operation „Toy Soldier“
Die Anklage ist Teil einer internationalen Operation namens „Toy Soldier“, die darauf abzielt, die Aktivitäten der GRU-Einheit 29155 zu bekämpfen. Neben den USA sind an der Operation mehrere europäische Staaten beteiligt. Zudem hat das US-Außenministerium eine Belohnung von bis zu 10 Millionen Dollar für Informationen über den Aufenthaltsort der Hacker ausgesetzt.
Fazit und Ausblick
Die Angriffe auf ukrainische Regierungssysteme und zivile Infrastrukturen sind ein weiteres Beispiel für die aggressiven Cyberkriegsstrategien Russlands. Der Einsatz von Cyberangriffen, um politische Instabilität zu erzeugen und das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Regierung zu untergraben, wird international scharf kritisiert.