Finanzskandal erschüttert das FM4 Frequency Festival in St. Pölten: Illegal beschäftigte Security-Mitarbeiter flohen von ihren Posten – Festival drohte Abbruch.
Am Samstag kontrollierte die Finanzpolizei das Sicherheits- und das Lieferpersonal am Gelände des Musikfestivals Frequency in St. Pölten. Unterstützt wurden sie dabei von der Polizei und dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA). Insgesamt waren dabei 53 Finanzpolizisten, 15 Exekutivbeamte, zwei Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreich Task Force Sozialleistungsbetrug (SOLBE) sowie drei Mitarbeiter des BFA im Einsatz.
Securitys fliehen vor Finanzpolizei
Schon bei Eintreffen der Beamten machten sich dutzende Security-Mitarbeiter und Essenslieferanten aus dem Staub. Sie wurden offenbar durch eine SMS-Nachrichten vor den Kontrollen gewarnt. Übereinstimmende Mitteilungen von Augenzeugen bestätigten, dass sich eine Vielzahl an Personal der Security und Essensauslieferern durch Flucht einer Kontrolle entzogen. Die Anzahl der geflüchteten Essensauslieferer kann nicht beziffert werden, die Anzahl der geflüchteten Securities liegt nach derzeitigem Wissenstand der Finanzpolizei bei weit über 50 Personen.
Festival drohte Abbruch wegen fehlendem Personal
Kurzfristig war es sogar fraglich, ob der „Nightpark“, der Beginn der Musik-Acts im Indoorbereich des Veranstaltungszentrums, öffnen kann. Die geflohenen Mitarbeiter der Security-Firmen fehlten und der zuständige Subunternehmer konnte seit mindestens zwei Stunden seine Positionen nicht mehr besetzen.
WC-Reinigungskräfte waren nicht angemeldet
Nicht nur Security- und Gastropersonal war nicht korrekt gemeldet: Vom WC-Reinigungspersonal wurden acht Personen angetroffen. Sechs davon waren nicht angemeldet, zwei Personen waren als „freie Dienstnehmer“ gemeldet. Laut Finanzpolizei sei die Tätigkeit unzweifelhaft als Dienstverhältnis zu sehen.
Ausmaß der Razzia
Insgesamt wurden 214 Personen kontrolliert, davon 81 Inländer, 24 EU-Bürger und 109 Drittstaatsangehörige. Aus den Kontrollen resultieren vorläufig 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz, wobei 48 Personen auf zwei Unternehmen entfallen, weitere Ermittlungen sind im Laufen.
Quelle: Bundesministerium für Finanzen