Die Polit-Bombe ist heute in Wien hochgegangen: drei Mandate der FPÖ Wien haben die Partei verlassen und präsentierten bei einer Pressekonferenz eine neue Partei mit dem Namen “Die Allianz für Österreich” (= DAÖ).
Der abberufene Präsident der Freiheitlichen Wirtschaft Wien, FPÖ-Gemeinderat Karl Baron, präsentierte heute gemeinsam mit Dietrich Kops und Klaus Handler die neue Partei “DAÖ”. Da es sich um drei Gemeinderäte aus Wien handelt, konnte einer neuer Klub in der Bundeshauptstadt konstituiert werden. Als Pressesprecher fungierte ein alter Weggefährte von Jörg Haider, Gernot Rumpold. Jörg Haiders Mann fürs Grobe berät nun Baron.
In den kommenden Monaten sei ein Antritt bei der kommenden Gemeinderatswahl in Wien 2020 der Plan. So vertrat Kops die Meinung, dass die Partei “DAÖ” viele verärgerte FPÖ-Wähler und Nicht-Wähler ansprechen könnte. Ob Strache als Spitzenkandidaten antreten werde, lässt Baron zur Zeit offen. Die Chancen für einen Einzug mit den neuen Liste ist aber tatsächlich davon abhängig, ob Heinz-Christian Strache als Spitzenkandidat antreten wird. Strache selbst gibt sich zurückhaltend, jedoch postete dieser auf Facebook:
FPÖ-Hofer: “Bündnis Zukunft Ibiza”
Als einer der ersten Reaktionen der FPÖ-Spitzenfunktionäre reagierte der Bundesparteiobmann der FPÖ und Dritter Präsident des Nationalrates Norbert Hofer. So kommentiert Hofer auf Twitter die aktuellen Ereignisse wie folgt: “Bündnis Zukunft Ibiza hat sich gegründet und wird auch die volle Verantwortung für die Ereignisse im Nachfeld zu schultern haben.” Für 16.00 Uhr hat der blaue Bundesparteiobmann eine Pressekonferenz und Stellungnahme angesetzt.
Auf Twitter hat sich kurze Zeit später der Hashtag #BZI etabliert.
https://twitter.com/norbertghofer/status/1205057972193366016
Dominik Nepp mit einer ersten Videobotschaft
Der geschäftsführende Parteiobmann der FPÖ Wien, Dominik Nepp, reagierte bereits mit einem Video.
Fazit
Mit dem heutigen Ereignis kommt die FPÖ nicht so schnell zur Ruhe. Ob Heinz-Christian Strache ausgeschlossen wird, oder nicht, wird sich vermutlich im Laufe des heutigen Tages noch klären. Es ist damit zu rechnen, dass nun eine richtige Schlammschlacht in Wien beginnen wird. Sehr zur Freude der anderen Parteien, nicht nur in Wien, sondern auch auf Bundesebene. Die können sich nun entspannt zurücklehnen. Für die “Dissidenten” geht es aber um ihre politische Zukunft. Für die FPÖ Wien bedeutet die Wiener Gemeinderatswahl eine Frage der politischen Relevanz.
Eine Frage steht in den kommenden Monaten für FPÖ-Wähler an: Nepp oder Strache? Bleibt somit noch offen: “Wenn der Schäfer ein Wolf ist, wohin sollen die Schafe flüchten?”