In den ersten Stunden der Offensive kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Streitkräften und palästinensischen Kämpfern. Die IDF berichtete, dass drei bewaffnete Terroristen bei einem Luftangriff in Jenin getötet wurden. Zwei weitere Terroristen kamen bei Gefechten mit Grenzschutzkräften in Judäa und Samaria ums Leben. In einem Drohnenangriff auf das Far’a-Lager in Tubas wurden vier weitere Palästinenser getötet. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium liegt die Zahl der Todesopfer jedoch bei mindestens elf.
Razzien und Hausdruchsuchungen
Neben den Toten gab es mehrere Verhaftungen von Palästinensern, die im Zusammenhang mit terroristischen Aktivitäten stehen sollen. Während der Operation wurden auch Waffen, Munition und militärische Ausrüstung beschlagnahmt.
Kritik an Vorgehen
Palästinensische Berichte werfen den israelischen Truppen vor, Krankenhäuser in Jenin zu umstellen, darunter das Ibn-Sina-Krankenhaus. Dies führe zu massiver Verunsicherung in der Bevölkerung. Die IDF wies diese Vorwürfe zurück und betonte, dass die Funktion der Krankenhäuser nicht beeinträchtigt worden sei. Patienten und Besucher könnten weiterhin Zugang erhalten.
In der Operation, an der auch der israelische Sicherheitsdienst und die Grenzpolizei beteiligt sind, werden zwei Brigadekampftruppen eingesetzt. Der Schwerpunkt der militärischen Aktivitäten liegt laut Berichten nahe Tulkarem.
Operation gegen Terrornetzwerk in Nur Shams
Am Mittwochmorgen gab die IDF bekannt, dass fünf weitere Terroristen bereits am Montag bei einem gemeinsamen Einsatz mit dem israelischen Sicherheitsdienst nahe Nur Shams getötet wurden. Unter den Toten befand sich Jibril Ghassan Ismail Jibril, der erst im November im Rahmen des Israel-Hamas-Geiselaustauschs freigelassen worden war. Jibril war nach Angaben der IDF in Terroraktivitäten in den Gebieten Tulkarem und Qalqilya verwickelt.
Das Gebäude, das Ziel des Angriffs war, diente laut IDF als Operationsbasis für terroristische Aktivitäten gegen israelische Soldaten. Die IDF veröffentlichte ein Video des Luftschlags, um ihre Vorgehensweise zu untermauern.
כוחות צה"ל, שב"כ ומג"ב החלו הלילה במבצע לסיכול טרור בג׳נין ובטול-כרם.
— צבא ההגנה לישראל (@idfonline) August 28, 2024
במהלך הלילה כלי טיס תקפו וחיסלו מהאוויר בג׳נין שלושה מחבלים חמושים אשר היוו איום על הלוחמים בשטח>> pic.twitter.com/ghHxAm5DpP
בפעילות משותפת של צה"ל ושב"כ, כלי טיס של חיל האוויר תקף וחיסל שלשום, חמישה מחבלים שפעלו בחדר מבצעים במרחב נור א-שמס שבחטיבת מנשה. המתחם שימש את המחבלים לניהול פעילות הטרור במרחב ולפגיעה בכוחותינו הפועלים בשטח>> pic.twitter.com/ae799t3a4S
— צבא ההגנה לישראל (@idfonline) August 28, 2024
Geisel wurde befreit: Farhan Kadi
Im Rahmen der Operation gelang es den israelischen Streitkräften und dem Geheimdienst Shin Bet, den 52-jährigen Farhan Kadi zu befreien. Kadi, ein Beduine aus Rahat, war am 7. Oktober von der Terrororganisation Hamas in den Gazastreifen entführt worden. Die Rettung erfolgte am Dienstag und stellt einen wichtigen Erfolg der Operation dar.
Farhan Kadi ist die achte Geisel, die seit Beginn des Krieges lebend gerettet wurde, und die erste, die in einem unterirdischen Versteck gefunden wurde. Bei der Rettungsaktion trafen die Soldaten weder auf die Entführer noch auf andere Terroristen, und es wurden keine weiteren Geiseln in dem Tunnel entdeckt. Das israelische Militär betonte, dass die Rettung der verbliebenen Geiseln, einschließlich der sterblichen Überreste von 34 bestätigten Opfern, nur durch ein Austauschabkommen mit der Hamas möglich sein wird.
Fazit und Ausblick
Die laufende Operation der IDF in Nord-Samaria zeigt die Intensität und Entschlossenheit der israelischen Sicherheitskräfte, auf die anhaltenden Bedrohungen durch Terrorgruppen in der Region zu reagieren. Gleichzeitig wird jedoch auch die Kritik an den möglichen humanitären Folgen dieses Einsatzes lauter. Wie lange die Operation andauern wird und welche weiteren Konsequenzen sie nach sich ziehen könnte, bleibt abzuwarten.