Der neue Entwurf sieht Russland als eine der größten Bedrohungen für Europa. „Das Verhältnis zwischen der EU und Russland hat sich seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine fundamental geändert“, heißt es im Dokument. Es wird darauf hingewiesen, dass Russland weiterhin versucht, die EU zu destabilisieren und militärisch zu bedrohen. Diese Erkenntnisse führen zu der Schlussfolgerung, dass Österreich seine Verteidigungsfähigkeit und Resilienz in sicherheitspolitischen Bereichen erhöhen müsse.
NATO-Kooperation als Streitpunkt
Ein zentraler Punkt der neuen Sicherheitsstrategie ist die geplante Intensivierung der Zusammenarbeit mit der NATO. Trotz der Neutralität Österreichs wird betont, dass militärische Neutralität nicht Gleichgültigkeit bedeute. Der Entwurf schlägt vor, die Kooperation mit der NATO in Bereichen wie Konfliktprävention und Krisenmanagement auszubauen. Auch die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern im Rahmen der EU wird als Möglichkeit genannt, um Österreichs militärische Kapazitäten zu stärken.
SPÖ kritisiert fehlende Transparenz
Die SPÖ reagierte scharf auf die Pläne der Regierung. SPÖ-Verteidigungssprecher Robert Laimer und SPÖ-Sprecherin für Außenpolitik Petra Bayr werfen der Regierung vor, den Entwurf ohne Einbindung aller parlamentarischen Fraktionen erstellt zu haben. „Einen Schnellschuss ohne Einbindung aller Parlamentsfraktionen wird die SPÖ nicht unterstützen“, so Laimer. Bayr ergänzt, dass die SPÖ eine weitere Annäherung an die NATO ablehnt und stattdessen auf eine aktive Neutralitätspolitik setzt. „Die SPÖ ist die einzige verlässliche Kraft für die Neutralität“, betonte Bayr.
Fazit und Ausblick
Die neue Sicherheitsstrategie bleibt umstritten, insbesondere wegen der geplanten NATO-Nähe, die von der SPÖ als Gefahr für die österreichische Neutralität gesehen wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickeln wird und ob die Kritikpunkte der SPÖ berücksichtigt werden.