Kurz vor Schluss des COP28-Klimagipfels in Dubai herrscht Unzufriedenheit. EU-Chefverhandler Wobke Hoekstra kritisiert den aktuellen Entwurf als „enttäuschend und unzureichend“. Umweltorganisationen zeigen sich ebenfalls bestürzt. Ein Hauptstreitpunkt: der fehlende Ausstieg aus fossilen Brennstoffen in dem Text.
Österreichs Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) äußert sich verbittert: „Der vorgelegte Entwurf wird dem Ernst der Lage nicht gerecht. Ausreden haben wir schon genug gehört.“ Die Klimakonferenz, die heute enden soll, könnte in die Verlängerung gehen. Bedenken gegen den Fossilausstieg äußern Länder wie Saudi-Arabien und China.
Wobke Hoekstra, zusammen mit anderen Delegationschefs und der High Ambition Coalition, fordert, das 1,5-Grad-Ziel am Leben zu erhalten. „Das verlangt die Wissenschaft, und das verdienen unsere Kinder“, betont Hoekstra. John Silk von den Marshall-Inseln warnt: „um unser Todesurteil zu unterschreiben“, sind wir nicht hier.
Kritisiert wird der Mangel an konkreten Maßnahmen zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels und zur Förderung der Energiewende in Entwicklungsländern. Die Rolle fossiler Energien bleibt umstritten. Konferenzpräsident Sultan al-Dschaber erwartet Nachbesserungen und betont die Notwendigkeit, die Wissenschaft zu respektieren.
Greenpeace Österreich sieht den Entwurf als „herben Rückschlag“. Die Expertin Jasmin Duregger kritisiert das schwache Zugeständnis zur Reduktion fossiler Energien. Der WWF Österreich fordert eine klare politische Linie: „Das, was jetzt am Tisch liegt, ist viel zu wenig ambitioniert“, sagt Sprecher Thomas Zehetner.
Die intensiven Debatten und Meinungsverschiedenheiten prägen den COP28-Klimagipfel. Das Ringen um einen wirksamen und konkreten Abschlusstext verdeutlicht die Komplexität und die internationale Gleichgültigkeit. Lediglich Fanatiker in Europa glauben, dass mit strafrechtlichen Methoden Druck aufgebaut werden kann. Dies ist jedoch ein großes Irrtum.
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