Heidi Blaschek, Obfrau der Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister, scheint ihre Rolle neu zu definieren – allerdings weniger als Interessenvertreterin der Wirtschaftskammer, sondern vielmehr als Protagonistin in einer Eigeninszenierung. Dies wird besonders deutlich am Beispiel des Magazins TRUST, das nicht nur zur Plattform für die eigene PR-Strategie geworden ist, sondern auch die Realität vieler Unternehmer in Wien aus den Augen verliert. Während viele Unternehmer in Wien ums wirtschaftliche Überleben kämpfen, widmet man sich in der Skylounge der Wiener Wirtschaftskammer lieber Diversitätsthemen und Hochglanz-PR.
TRUST – Hochglanz statt Handlungsbedarf
Das Magazin TRUST, das offiziell die Stimme der Fachgruppe 126 repräsentiert, hätte das Potenzial, drängende Themen wie Teuerung, Fachkräftemangel oder explodierende Energiekosten anzusprechen. Doch anstatt den Mitgliedern konkrete Unterstützung zu bieten, widmet sich die aktuelle Ausgabe einer Diversitätsdebatte – ein wichtiger gesellschaftlicher Diskurs, der hier jedoch wie ein PR-Manöver wirkt, das die Realität vieler Unternehmer ignoriert.
Events ohne Dialog: Der TRUST-Talk
Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung ist der TRUST Talk, ein neues Format, das am 30. Oktober 2024 in der Skylounge der Wiener Wirtschaftskammer stattfand. Unter dem Titel „Was kann die Wirtschaft von Menschen lernen, die Vielfalt verkörpern?“ diskutierten Persönlichkeiten wie der hallermobil-Gründer Thomas Haller, Diversity-Ball-Initiatorin Monika Haider und Fachgruppenobfrau Heidi Blaschek selbst. Moderiert wurde die Runde von Ursula Scheidl, Chefredakteurin des TRUST Magazins.
No Trust: „Message-Control“ statt Dialog
Fragen aus dem Publikum waren jedoch unerwünscht – ein klares Signal für „Message-Control“ statt Dialog. Während die Unternehmer in Wien um ihre Existenz kämpfen, inszeniert sich die Fachgruppe in luxuriöser Atmosphäre, ohne greifbare Lösungen zu präsentieren.
Die „Marie Antoinette“ der gewerblichen Dienstleister
Heidi Blaschek und ihre Fachgruppe wirken zunehmend abgehoben. Statt echte Unterstützung für die Basis zu bieten, steht glamouröse Selbstvermarktung im Vordergrund. Dies erinnert an die berüchtigte Anekdote über Marie Antoinette: „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen.“ Im Fall von Blaschek könnte es heißen: „Wenn sie keine Hilfe bekommen, sollen sie Hochglanzmagazine lesen.“
Die eigentlichen Anliegen der Mitglieder – von finanzieller Entlastung bis zur Vereinfachung bürokratischer Prozesse – bleiben auf der Strecke. Unternehmer brauchen keine PR-Spektakel, sondern handfeste Maßnahmen im Kampf gegen brutale Inflation und der eiskalten Teuerung.
Dragqueen Tamara Mascara und das PR-Spektakel
Erst gegen Ende kommt die viel diskutierte Dragqueen Tamara Mascara ins Spiel, die als prominenter Gast des TRUST Talks inszeniert wurde. Begleitet von weiteren Persönlichkeiten wie Holger Thor alias Miss Candy oder Monika Haider, rückte sie in den Mittelpunkt des Magazins und der Veranstaltung. Obwohl Diversität zweifellos ihren Platz in der Gesellschaft hat, wirkte diese Inszenierung inmitten der wirtschaftlichen Herausforderungen der Mitglieder fehlplatziert – ein weiteres Symbol für die Realitätsferne der Fachgruppe.
Fazit: Abgehoben und realitätsfremd
Mit dem TRUST Magazin und ihrer glitzernden Selbstinszenierung hat sich Heidi Blaschek zunehmend von den Anliegen der Unternehmer entfernt. Statt einer starken Interessenvertretung erleben die Mitglieder eine Fachgruppe, die ihre Prioritäten auf Hochglanz und Diversitäts-PR legt, während die Basis alleine gelassen wird.
Der Ruf nach Veränderung wird lauter – die Unternehmer in Wien erwarten keine leeren Phrasen, sondern echte Unterstützung. Vielleicht sollte Blaschek tatsächlich „einen Schein lösen“, wie viele meinen – allerdings nicht für die Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister, sondern für eine Karriere im Eventmanagement. Denn eines ist klar: Ein Schein reicht.