Hans Peter Doskozil, Burgenlands Landeshauptmann, übt scharfe Kritik an der SPÖ und deren Umgang mit politischen Herausforderungen. Bei der Präsentation seines Buches „Hausverstand. Mein Leben, meine Politik“ machte er klar, dass er am Migrationspapier seiner Partei nicht mitarbeiten wird.
Bundespolitik: Ein abgeschlossenes Kapitel?
Doskozil betont in der „Kronen Zeitung“, dass das Kapitel Bundespolitik für ihn „ein für allemal abgeschlossen“ ist. Dennoch bleibt seine Aussage mit Vorsicht zu genießen. Seiner Meinung nach muss die SPÖ bei der Nationalratswahl am 29. September die Nummer eins werden und den Freiheitlichen näherkommen. Andernfalls müsse nach der Wahl über mögliche Fehler reflektiert werden.
Glaubwürdigkeit in der Migrationsfrage
Doskozil sieht die Glaubwürdigkeit der SPÖ in der Migrationsfrage stark angegriffen. Aus seiner Zeit als Polizeidirektor des Burgenlandes weiß er, dass Migration nicht verhindert werden kann (FoB berichtete: Flüchtlingskrise: Geheimbericht belegt Missstände im Innenministerium). Sein System sei besser als das jetzige.
Keine Scheu vor Kritik
Doskozil stört es nicht, als „Quertreiber“ bezeichnet zu werden. Er hat keinen Kontakt zu Wiens SPÖ-Chef Michael Ludwig und beschreibt seinen Kontakt zu Andreas Babler als sehr überschaubar.
Ausblick und Fazit
Aus dem Umfeld des roten Landeshauptmanns Hans Peter Doskozil ist zu hören, dass es durchaus Bestrebungen und Gespräche mit der FPÖ gibt. Die Option einer SPÖ-Übernahme nach der Nationalratswahl steht als mögliche politische Variante im Raum. Diese Option wird jedoch nur dann relevant, wenn Andreas Babler eine Niederlage erleiden sollte. Ein ranghoher Vertreter der FPÖ soll kürzlich im Burgenland von Doskozil empfangen worden sein. Zwar wird Blau-Rot nicht proaktiv forciert, aber es hat bereits ein erstes Gespräch zwischen FPÖ und SPÖ gegeben.
Quelle
FoB Hintergrundgespräch