Die neuen Maßnahmen sollen das Bildungsportal „Digitale Schule“ zur zentralen Plattform machen. Hier können Zeugnisse digital abgerufen werden, und Schülerausweise werden ebenfalls digitalisiert. Darüber hinaus wird das Format der VWA geöffnet, sodass Schüler neben literarischen Arbeiten auch Multimediaprodukte wie Videoreportagen oder Podcasts einreichen können. An berufsbildenden mittleren Schulen wird die Abschlussarbeit komplett gestrichen.
Kritik an kurzer Begutachtungszeit
Die Opposition, insbesondere SPÖ und NEOS, äußerte scharfe Kritik an der kurzen Begutachtungszeit. Doris Hahn (SPÖ) beklagte, dass „irgendetwas“ auf den letzten Drücker umgesetzt werde. Manuela-Anna Sumah-Vospernik (NEOS) sprach von großem Zeitdruck, obwohl die Themen lange bekannt gewesen seien. Auch Simone Jagl von den Grünen hätte sich eine längere Begutachtungszeit gewünscht, sah aber die Notwendigkeit, Chancen zu ergreifen, wenn sie sich bieten.
Infrastruktur und Schulungen fehlen
Neben der prozessualen Kritik wies die Opposition auf fehlende Infrastruktur und mangelnde Schulungen hin. Markus Leinfellner (FPÖ) bemängelte die schlechte Internetverbindung in Gemeinden und den zusätzlichen Aufwand für Lehrkräfte. Hahn forderte mehr Ressourcen für IT-Betreuung und Schulungen, da nicht alle Lehrkräfte Digital Natives seien.
Minister Polaschek verteidigt Maßnahmen
Bildungsminister Martin Polaschek betonte, dass die Maßnahmen in Pilotprojekten getestet wurden und ein Konsens einer Expertengruppe zur Weiterentwicklung geführt habe. Er hob hervor, dass ein breites Fortbildungsangebot an Pädagogischen Hochschulen eingerichtet wurde und der Einsatz von KI im Unterricht getestet werde.
Trotz der Kritik der Opposition passierte das Digitalpaket den Bundesrat mit den Stimmen von ÖVP und Grünen.