Fass ohne Boden traf Karl Baron wenige Tage nach dem ersten DAÖ-Neujahrestreffen, bei der Gastredner Heinz-Christian Strache ein politisches Comeback in Aussicht gestellt hat. Aus Sicht der Veranstalter war der Event ein Erfolg. Das Medieninteresse für die erste öffentliche Rede nach Ibiza war enorm.
Guten Tag Herr Baron, herzlichen Dank für das Interview mit Fass ohne Boden. Ich möchte nicht Ihre Zeit unnötig in Anspruch nehmen und komme gleich zum ersten Themenblock: Neujahrestreffen.
FoB: Ein Medium hat erst vor wenigen Tagen DAÖ Politiker, die von der FPÖ zu DAÖ gewechselt haben, als „FPÖ-Abtrünnige“ bezeichnet. Wie gehen Sie mit diesem Vorwurf um? Wie entgegnen Sie diesen Kritikern?
Baron: Wenn ich als Verräter bezeichnet werde, das weise ich entschieden zurück. Wer seine Partei verlässt und eine eigene gründet, der muss mit harten Worten seiner früheren Weggefährten rechnen. Aber natürlich gibt es für dieses Verhalten auch gute Gründe. Ich war ganz klar bemüht, diese Spaltung mit allen Mitteln zu verhindern. Leider hat die FPÖ ihre Linie gegen HC Strache stur durchgezogen und so lange provoziert, bis dann eben diese Spaltung auch tatsächlich stattgefunden hat. Es ist ja auch logisch, wenn man nach 15 Jahren den Parteiobmann aus der Partei wirft, dass der dann noch sehr viele Anhänger hat und die dem täglichen Bashing von HC Strache nicht tatenlos zusehen.
FoB: Das Neujahrstreffen war sehr gut besucht, für Sie ein voller Erfolg? Wie haben Sie die Veranstaltung erlebt?
Baron: Ich bin richtig stolz auf diese Veranstaltung. Es war absolut großartig was hier von unserem kleinen Team auf die Beine gestellt wurde. Die Location in den Sofiensälen war brechend voll, es waren an die 1.000 Menschen im Saal, wir mussten am Ende sogar etliche Anfragen von Besuchern ablehnen. Die Stimmung war großartig, ich kann nur sagen, so eine Veranstaltung würde sich so manche Partei wünschen oder kann überhaupt nur davon träumen. Es waren über 65 Journalisten aus 5 Nationen akkreditiert, so etwas muss man auch einmal zusammenbringen.
FoB: Ergänzend zum Neujahrstreffen: Heinz-Christian Strache spricht auch beim Aschermittwoch Treffen der DAÖ in der Prater Alm als Gastredner und soll „wie Phönix aus der Asche“ ins politische Geschehen zurückkehren. Kennen Sie bereits erste Inhalte seiner Rede? Können Sie uns thematische Schwerpunkte für Fass ohne Boden vorab skizzieren und wann er genau in die Partei einsteigen wird?
Baron: Ich weiß keinen einzigen Satz seiner Rede und bin auch nicht generell über den Inhalt informiert, aber ich kenne HC schon lange genug, so dass ich von einem Paukenschlag ausgehe. Ich bin mir sicher, dass er spannende Themen und Statements vorbereiten wird und vor allem wie er sich seine politische Zukunft und sein politisches Comeback vorstellen wird. Ansonsten bin ich selbst schon gespannt was da noch für Überraschungen auf uns zu kommen. HC hat sich aber bis dato weder geäußert wann er sein Comeback bekannt geben wird, noch ob er überhaupt einsteigen wird. Wir gehen aber schwer davon aus, denn wir haben alles für seien politische Rückkehr vorbereitet und arbeiten natürlich auch auf genau dieses Szenario hin.
FoB: Wie sieht aktuell der Kontakt zwischen Ihnen und Heinz-Christian Strache aus, wie eng arbeitet man bereits zusammen?
Baron: Wir sehen uns ein bis zweimal die Woche, wir hören uns fast täglich und wir stimmen uns natürlich über die politischen Themen ab die uns bzw. Wien oder die anderen Parteien betreffen. Uns verbindet seit Jahren eine gute Freundschaft und ich kenne HC Strache als einen Mann, der sich immer um seine Freunde und seine Partei gekümmert hat. Er hat immer nach dem Motto gehandelt „einer für alle“. Und als es dann einmal angebracht gewesen wäre, dass „alle für einen“ sind, wurde er maßlos enttäuscht. Aber natürlich gibt es genug treue Freunde, die ihm nach wie vor zur Seite stehen.
FoB: Zur Person von Heinz-Christian Strache: Es vergeht keine Woche, in der nicht neue Anschuldigungen und Leaks aus Verschlussakten über Heinz-Christian Strache öffentlich gemacht werden. Wie erklären Sie sich diese Umstände?
Baron: Diese, meiner Meinung nach, bedenklichen Berichte sind keinesfalls so, wie sie von vielen Medien publiziert werden. Im Gegenteil, da werden alte Sachen wie die angebliche Sporttasche voller Geld oder etwaige Spesenvorwürfe, wieder aufgekocht, um HC Strache zu schaden. In dieser Causa wurde bereits 2015 von der Staatsanwaltschaft ermittelt, ausgiebig geprüft und die Vorwürfe wurden fallen gelassen.
FoB: Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt nach wie vor gegen Heinz-Christian Strache. Kann Ihrer Meinung nach Herr Strache kandidieren, wenn die Staatsanwaltschaft gegen ihn ermittelt?
Baron: Es gibt Ermittlungen und man muss ganz klar sagen, es gibt nach wie vor keine konkreten Beweise, HC Strache wurde nicht verurteilt. Es gilt die Unschuldsvermutung, auch für einen HC Strache, auch wenn das die Medien und seine politischen Gegner nicht wahrhaben können. Auch arbeitet HC eng mit den Behörden zusammen und es wird sich am Ende herausstellen, dass sämtliche Anschuldigungen haltlos und nichts anderes als Nebelbomben waren.
FoB: Hat Heinz-Christian Strache sich Ihnen gegenüber bereits geäußert, wann er als Spitzenkandidat für DAÖ in den Wahlkampf einsteigen möchte?
Baron: Dieses Vorgehen der Presse, der ehemaligen Weggefährten und der politischen Gegner ist auch der Grund, warum HC Strache sich auch so eine lange Bedenkzeit für sein politisches Comeback nimmt. Wenn einem so etwas widerfahren ist, überlegt man es sich wahrscheinlich ganz genau, ob man in die politische Schlangengrube zurückkehren will. Wir gehen aber davon aus, dass er unser Spitzenkandidat wird, wir wissen aber noch keinen genauen Zeitpunkt.
Über DAÖ Wien und politische Inhalte der Partei.
FoB: „Gemeinsam die Heimat lieben und schützen!“, so zumindest heißt es im Dankschreiben, wenn man sich für den DAO-Newsletter anmeldet. Sehen Sie einen weiteren Bedarf, die Heimat zu schützen? Wie kann Ihrer Meinung Wien sicherer werden? Mehrere Parteien haben in den vergangenen Jahren einen Sicherheitsstadtrat gefordert. Wie lautet Ihr Konzept?
Baron: Den Bedarf die Heimat zu schützen gibt es mehr als je zuvor. Die Überfremdung in Österreich und ganz besonders in Wien nimmt immer mehr zu, da gibt es eben Leute die das gerne sehen, wie etwa Rot/Grün und Leute die das nicht wollen, und genau die wollen ihre Heimat und ihre Werte schützen. Wien läuft Gefahr Chicago zu werden, das war bereits ein Slogan unter Jörg Haider und er wurde damals schwer kritisiert, doch er wusste es schon damals wie in vielen Dingen besser als andere Politiker. Es müssen mehr Polizisten auf Streife gehen, man braucht mehr Exekutive in den Parks und anderen öffentlichen Einrichtungen. Die wurden in den letzten Jahren zum Umschlagplatz für Drogenhandel, Raubüberfälle und kriminelle Jugendgangs. Auch hier spielt der Ausländeranteil eine große Rolle.
FoB: Derzeit sucht man auf der DAÖ-Webseite vergeblich nach einem Parteiprogramm. Wann wird DAÖ sich mit eigenen Ideen und Vorstellungen für Wien an die Öffentlichkeit wenden?
Baron: Es gibt genug Themen, beginnend bei der vorher genannten Sicherheit oder dem immer knapper werdenden Wohnraum in Wien. Auch das Autofahrer-Bashing und der Hass auf PKW muss bekämpft werden. Die DAÖ ist sicher keine Partei die gegen die Natur oder Radfahrer ist, aber es gibt überall Grenzen und der Autofahrer darf nicht zum generellen Feindbild stigmatisiert werden. Auch die Armut in Wien ist ein großes Thema, sowohl Kinderarmut als auch die Armut im Alter. Es kann doch nicht sein, dass sich Menschen die ihr Leben lang gearbeitet haben, die Heizkosten und das Essen nicht mehr leisten können und wir tatenlos zusehen. Genau bei diesen Themen werden wir ansetzen, Themen die jeden betreffen und die einfach im Rot/Grünen Chaos untergehen und die Menschen im Stich gelassen werden. Unser Parteiprogramm ist in Arbeit und wird so rasch wie möglich präsentiert werden, aber in Wahrheit gibt es längst eines, denn das Parteiprogramm der FPÖ hat HC Strache in den letzten 15 Jahren maßgeblich geprägt und gestaltet.
FoB: Transparenz ist Fass ohne Boden Lesern besonders wichtig. Gibt es Ihrer Meinung nach in Wien einen politischen Filz? Welche Ansätze und Ideen haben Sie für ein transparentes Wien?
Baron: Wichtiger Ansatz ist die Vergabe von öffentlichen Geldern, die zum Ausbau für Moscheen und Islamkindergärten verwendet werden. Genau bei diesen Dingen braucht es eine ganz besondere Transparenz, der Verwendung von öffentlichen Geldern.
Aktuelle Themen aus dem politischen Alltag.
FoB: Stichwort „Hass im Netz“: In einer Aussendung fordern Sie generell ein „hartes Durchgreifen gegen Hasspostings“. Können Sie unseren Lesern ihren Lösungsweg für diese schwierige Thematik näher beschreiben? (Zum Link)
Baron: Uns geht es vor allem darum, den generellen Hass im Netz zu bekämpfen und nicht nur den von rechts. Es hat sich in unserer Zeit leider ein gravierendes Fehldenken eingeschlichen: rechter Hass = Nazis und linker Hass = Aktivismus. Dem ist nicht so, Hass bleibt Hass und dagegen gehört an allen politischen Seiten vorgegangen.
FoB: Sie fordern ein generelles Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat auf Bundesebene diese Idee für Lehrer bereits als „nicht vorstellbar“ vom Tisch gewischt. Wie möchten Sie diese umstrittene Debatte in Wien voranbringen? (Zum Link)
Baron: Auch in Frankreich und anderen Ländern ist es bereits per Gesetz verboten, Kopftücher im öffentlichen Dienst zu tragen. Der Lösungsweg ist ganz einfach: die Politiker müssen sich einfach auf unsere Kultur und unsere Werte besinnen und diesbezügliche Gesetze verabschieden. Wenn jemand gut und gerne bei uns leben will, dann hat er sich auch unseren Gepflogenheiten und Bräuchen unterzuordnen und sich anzupassen. Wer gerne nach den Regeln der Scharia leben möchte und das Kopftuch als religiös-politisches Statement tragen will, kann das gerne tun: in 57 muslimischen Ländern, aber bitte nicht in Österreich.