Der Sozialsprecher zum niederösterreichischen Landtag Anton Erber (ÖVP) verlässt nach eigenen Angaben die sogenannte Initiative „Covid Fighters“. Dieser war seit der Gründung am Unternehmen im März 2020 beteiligt. Grund ist das zunehmende Unternehmensrisiko der Nichtberücksichtigung bei aktuellen und künftigen Ausschreibungen für die Covid Fighters. Erber gibt seine Anteile mit sofortiger Wirkung um je 1 Euro an die anderen Gesellschafter der Artichoke Computing GmbH als Betreiber der Initiative Covid Fighters zurück.
Der Mandatar habe die Entscheidung „nach reiflicher Überlegung“ und im Einvernehmen mit Geschäftsführer Boris Fahrnberger getroffen, wurde betont. Gerade in den vergangenen Wochen sei die Situation für ihn aufgrund zunehmender politischer Angriffe auf seine Person und sein persönliches Umfeld „nicht mehr erträglich“ gewesen.
War der politische Druck zu groß?
Erst im Dezember hat der freiheitliche Klubobmann im niederösterreichischen Landtag, Udo Landbauer, die Beteiligung aufgedeckt. Die Vergabepraxis bezeichnete er als „Dreiste Vergabe von Millionenauftrag an ÖVP-Mandatar“. Landbauer stellte hierzu fest, dass „ungeniert ein Millionenauftrag an einen Landtagsabgeordneten der ÖVP vergeben“ wurde.
„Beim diesbezüglichen Vergabeverfahren konnte „zufälligerweise“ die Firma Artichoke Computing, an der ÖVP-Landtagsabgeordneter Anton Erber mit 20 Prozent beteiligt ist, als einzige die Kriterien erfüllen. „Das ist erstaunlich. Ist diese Firma doch auf IT spezialisiert und hat mit Medizin eher gar nichts zu tun“, meldete Landbauer Zweifel an. Offenbar stehe die Landesregierung auf dem Standpunkt, dass ein IT-Unternehmen, dem Computerviren nicht fremd sind, auch mit Covid-Viren umgehen könne“, hielt der Oppositionspolitiker fest.