In Österreich ist ein Skandal um das verschwundene Corona-Medikament Paxlovid entbrannt. Rund 20.000 Packungen, im Wert von mindestens 14 Millionen Euro, sind spurlos verschwunden. Dies wirft nicht nur Fragen zur Versorgung schwer Erkrankter auf, sondern auch zum Umgang mit Steuergeldern.
Anfang Dezember kam es zu einem Engpass bei der Versorgung mit Paxlovid. Der Vorrat hätte laut Ministerium für den ganzen Winter ausreichen sollen. Die Apothekerkammer äußerte sich zur „Krone„, man verbessere die Information über Paxlovid-Lagerbestände. Die Versorgung in Österreich sei aktuell gesichert.
Das Gesundheitsministerium fordert Belege für die Ausgabe von 15.000 Packungen über Privatrezepte und für die Vernichtung von 4600 Packungen. Diese Belege existieren bislang nicht. Bei einem Preis von 700 bis 900 Euro pro Packung handelt es sich um beträchtliche Summen Steuergelder.
Der Bund beschaffte insgesamt 180.000 Packungen Paxlovid, von denen 123.000 an öffentliche Apotheken und 57.000 an Krankenhäuser sowie ärztliche Hausapotheken geliefert wurden. Von den an Apotheken gelieferten Packungen wurden etwa 90.000 auf Kassenrezept abgegeben. Rund 15.000 gingen auf Privatrezept weg, 4600 wurden entsorgt.
Die Apothekerkammer berichtet, dass mutmaßlich 2000 Packungen Anfang des vergangenen Jahres von einer Apotheke veruntreut wurden. Eine Sachverhaltsdarstellung wurde im Januar 2023 bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Der Verbleib der restlichen Medikamente bleibt ungeklärt.
Sign in to your account