Eine Kündigungswelle im Herbst steht an. Vor allem geht der Gastronomie die Luft aus. Claudia und Toni Streibl vom Gasthof Frodlhof haben daher Dampf abgelassen. Die bevorstehende, existenzbedrohende Situation wird nun von dem Gastronomiepaar auf Facebook thematisiert. Es ist ein sehr langes Schreiben, das die Streibls verfasst haben. Und es spricht vielen Menschen von der Seele. Mehr 2.200-mal wurde der Brief in nur zwölf Stunden geteilt. Tendenz steigend.
Betreiber vom Gasthof Frodlhof
Claudia und Toni Streibl aus Vöckl (Bezirk Vöcklabruck, Oberösterreich) betreiben einen Gasthof mit einer Fläche von 800 m² für die Gästebewirtung. Ein Festsaal für 300 Gäste, ein Restaurant für 120 Gäste und einen Stadl für 200 Gäste. Die neuen Maßnahmen bereiten den Betreibern des Friedlhofs große Sorgen. Die Gastronomen stellen daher eine berechtigte Frage:
Wie soll ein Gastgewerbebetrieb in unserer Größenordnung mit 12 fixen Mitarbeitern und zahlreichen Aushilfen ohne Veranstaltungen überleben können?
Claudia und Toni Streibl
Sinn der Maßnahmen der Bundesregierung
„Wir tragen natürlich auch Masken, wenn es sein muss, nur stelle wir auch hier die Sinnhaftigkeit in Frage, wenn wie bis vor kurzem noch zulässig, 200 Gäste bei uns im Festsaal feiern und nur unsere 8 Servicemitarbeiter müssen Maske tragen?! Was soll das bringen???“
So haben die Streibls bist dato 16.000 Euro des Fixkostenzuschusses erhalten. Dem gegenüber steht ein Umsatzeinbruch im Zeitraum März bis Juni von über 160.000 Euro. „Auch der September hat gut begonnen, bis Sie, werte Bundesregierung, die Gastronomie an die Wand gefahren haben. Innerhalb einer Woche Veranstaltungen von 200 auf 50 und dann auf 10 Gäste herabzusetzen ist eine Frechheit.“
Breite Zustimmung
„Sehr gut geschrieben!! Ich hoffe es ändert sich bald was und drücke die Daumen!“ oder „Da habts recht… so kanns net weitergehen.“ Der Wutbrief findet eine breite Zustimmung in der Bevölkerung.
Der gesamte Wutbrief
Westliche Bundesländer verlegen Sperrstunde auf 22 Uhr
In Salzburg, Tirol und Vorarlberg wird die Sperrstunde auf 22 Uhr vorverlegt. Das verkündeten drei ÖVP-Landeshauptleute diese Woche in einer gemeinsamen Aussendung. Bei der Salzburger Gastronomie stößt das Vorgehen auf harsche Kritik. Die anderen sechs Bundesländer sind davon nicht betroffen. Dennoch fürchten die Gastronomen nun eine österreichweite Verkürzung der Öffnungszeiten.
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