Schwer ist es, aus dem Geschrei erhitzter Parteien die Stimme der Wahrheit zu unterscheiden.
Friedrich von Schiller
Gerade in der Causa „Ibiza-Affäre“ ist das Zitat von Schiller, insbesondere die Formulierung „Geschrei erhitzter Parteien“, aktueller denn je. Der Bestseller von Fredrik Obermaier und Bastian Obermayer mit dem Titel „Die Ibiza-Affäre. Innenansichten eines Skandals“ ermöglicht einen Einblick, wie zwei österreichische Politiker eiskalt durch eine verdeckte Aufnahme aufs Glatteis geführt wurden. Das Buch reflektiert eine „der größten politischen Krisen“ aus Österreich. Gemeint sind die Aufnahmen über Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus, zwei FPÖ-Politiker, die 2019 nach der Veröffentlichung des Videos die persönlichen Konsequenzen gezogen haben und einen Tag später zurückgetreten sind. Oder mit anderen Worten: Zwei Kerben im Kugelschreiber für Obermayer und Obermaier.
Da über Strache und Gudenus so ziemlich jedes Medium im deutschsprachigen Raum ausgiebig berichtet, analysiert und kommentiert hat, möchte ich meinen Fokus auf die Perspektive der Lockvögel legen. Über den männlichen Lockvogel hat Fass ohne Boden bereits berichtet: Ibiza-Netzwerk: Undercover für Bundeskriminalamt und Finanzpolizei und Projekt “Lindwurm”: Ibiza-“Privatschnüffler” und Zoll.
Vorwort von Armin Wolf
Ehe ich mich dem Buch widme, soll eine kurze Abhandlung mit ausgewählten Stellen von der ZIB 2 Ikone erfolgen. Das erste Kapitel des Buchs, sprich das Vorwort vom österreichischen ORF-Sprecher Armin Wolf, ist ein Statement für sich. Der stellvertretende Chefredakteur der TV-Information moderiert nicht nur seit 2002 die ZIB 2, sondern gilt auch in der österreichischen Twitter-Landschaft als der größte „Influencer“. Seit Jahren führt Wolf die APA-Journalisten-Liste an (siehe auch das Ranking Twitterliste Journalistinnen und Journalisten). Aus Marketing-Perspektive des Buchs ist dieser Schachzug mehr als nur verständlich: Diese Publikation muss gut sein, sonst würde die Nummer 1 aus Österreich nicht das Vorwort verfassen.
Erstaunlich ist auch, wohl angemerkt als Journalist des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, zu welchem Stil Wolf in seinem Vorwort fähig ist: „Der Vizekanzler der Republik Österreich und der Fraktionschef seiner Partei sind politisch erledigt.“ (Seite 9)
Nicht weniger spannend ist Wolfs Reflexion und Analyse, warum und wie Straches politische Karriere verlaufen ist. Hierzu hat er eine eigene Ansicht, die aber nicht genauer belegt wird: „Tatsächlich ist Straches gesamte politische Karriere – neben Fleiß, Eloquenz und feinem Gespür für sein Publikum – geprägt von einer tiefen Sehnsucht, akzeptiert zu werden und „dazugehören“ vom Hang zu bemerkenswert unreifen Fehlleistungen und einem bedenklich unterentwickelten Urteilsvermögen.“ (Seite 10) Womöglich ist Wolf ein leidenschaftlicher Sigmund Freud Leser.
Der ORF-Moderator lässt sich im Vorwort nicht die Chance nehmen, auch auf den medialen Apparat der FPÖ und Heinz-Christian Strache einzugehen. Dabei spricht er die Social-Media-Reichweite von Heinz-Christian Strache auf Facebook an (ca. 800.000 Abonnenten). Daher kommt Wolf zu folgendem Fazit: „Auf traditionelle Medien und professionelle Journalisten ist die FPÖ kaum noch angewiesen, um ihre Wirklichkeit an ihre Fans zu bringen.“ Womöglich meint er die Wirklichkeit aus der Sicht des ORF.
Mit anderen Worten lässt sich die These aufstellen, dass die FPÖ auf die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht angewiesen sei. Einen gewissen Charme hat das geschriebene Wort, jedoch erscheint es aus meiner Sicht nicht passend. Im Gegenzug muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass der Rücktritt von Strache definitiv der blauen politischen Kommunikation einen Leberhaken verpasst hat. Man denke nur an die Diskussion der letzten Tage über die Facebook-Seite von Strache. Nun zum Buch.
Die Ibiza-Affäre: Aufbau des Buchs
Das Buch hat zwei Handlungsstränge, sprich zwei Geschichten. Die eine Story beinhaltet, wie die Journalisten der Süddeutschen Zeitung das Material erhalten, wie die das Videomaterial aufgearbeitet und zu guter Letzt verwertet haben. Die zweite Story beschäftigt sich mit dem Abend in Ibiza, sprich den Aussagen der Politiker Strache und Gudenus, aber auch mit den Fragen der Lockvögel. Bei den Lockvögeln handelt es sich um den Sicherheitsfachmann J. H. mit einem Firmensitz in München (Webseite des Unternehmens ist mittlerweile vom Netz, Stand 24.08.2019), andererseits um die vermeintliche russische Oligarchen-Nichte „Aljona Makarowa“, über die bis heute nicht viel bekannt ist. Spannendes Detail aus dem Buch: Die Autoren konnten den weiblichen Lockvogel persönlich sprechen.
„Sushi, Wodka und Red Bull“
Und die Lockvögel haben ihr Handwerk verstanden: „Jemand nimmt die Lieferung in Empfang, er macht genau 374 Euro für Sashimi, Gelbschwanzmakrelen-Carpaccio, Garnelensalat, Thunfischtartar, Doradentartar, gefrorenen Algensalat und Wolfsbarsch-Carpaccio.“ „Lecker!“, würde so mancher Kommilitone aus meiner Studienzeit sagen. Aber diese Details ermöglichen sehr wohl ein Stimmungsbild, das an diesem Abend, dem 24. Juli 2017, in Sant Rafel de Sa Creu in der Villa vorgeherrscht hat. Ich persönlich kenne von den bestellten Speisen genau zwei Gerichte, womöglich geht es Feinschmeckern und Feinspitzen besser als mir.
Einen Mehrwert für meine Recherche stellt beispielsweise die Seite 39 dar. Darin schreiben die Autoren des Buchs, dass der damalige Wiener Vizebürgermeister nicht zum ersten Mal mit der angeblichen Oligarchen-Nichte gesprochen hat: „Mindestens zweimal ist er mit ihr und ihrem Begleiter zuvor in Wien zusammengetroffen, mit dem Vertrauten noch öfter.“
„Kronen Zeitung“: „Hauptthema“ des Buchs
Ob die Privatisierung des Wassers, die Vergabe von öffentlichen Geldern unter dem Namen „staatlicher Kunstsammlung“ oder gar das Angebot, eine Straßenbaufirma bei der Vergabe von Aufträgen durch die öffentliche Hand zu begünstigen, keinem Thema wird so viel Platz eingeräumt wie Straches Ausführungen einer Übernahme der Kronen Zeitung behilflich zu sein, in welcher Form auch immer. Wenn man so will, handelt es sich dabei um das „Hauptthema“ des Buchs.
„Gegen die Krone, so heißt es in Österreich, kann man nicht regieren.“ (Seite 58) Daher wird den Ausführungen von Strache und Gudenus im Gespräch mit den Lockvögeln sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Konkret: „Die Russin könne den entscheidenden Anteil übernehmen, von dem Strache und Gudenus dachten, er sei unerreichbar.“ (Seite 59) Strache ist der Ansicht, dass sich der Kaufpreis für eine Übernahme der Krone auf 240 Millionen Euro belaufen würde.
Diese Passage im Buch stellt aber in gewisser Weise auch eine Schlüsselstelle dar. Erstmals zögert die Russin mit einer Antwort. Wenn man so will, die Legende der Lockvögel war nicht bis zum Ende durchdacht. Der männliche Lockvögel muss Beiseite springen, und die Legende eines Medienberaters erfinden. Dieser berate die Russin bei einem möglichen Kauf der „Kronen Zeitung“. Zwei Seiten später schildert Gudenus von der perfekten Konstellation und erörtert die Rolle des Mediums: „Because Kronen-Zeitung is the flagship of Austrian media.“ (Seite 61)
Krone still is power. [= Wer die Krone hat, der hat die Macht]
Johann Gudenus [= Übersetzung nach Frederik Obermaier und Bastian Obermayer]
Kritisiert wird von den zwei SZ-Journalisten genau dieser Zugang, da mit russischem Geld aus unklarer Quelle die Hälfte der Kronen Zeitungen gekauft werden soll, mit deren publizistischer Macht das Wahlergebnis der FPÖ nach oben getrieben werden könnte. (Seite 61)
„Mysteriöse Spender“
Dieses Kapitel hat es in sich. Wer Interesse hat zu erfahren, welche Unternehmen als potentieller Spender in Österreich gelten, kommt auf seine Kosten. Aber das Kapitel hat auch eine Überraschung: Auf Seite 84 liest man erstmals eine Aussage der Russin, was sie über Strache denkt. Die Passage thematisiert aber auch eine gewisse Verzweiflung des Lockvogels: „Für mich ist das schwer zu glauben […] für mich ist er ein totaler Idiot.“
Zur Erklärung: Strache hat immer wieder in seinen Ausführungen betont, wie wichtig Geldspenden wären und welche Form überhaupt von Kooperationen im Raum stehen würden. Als ich aber die Beleidigung gelesen habe, musste ich noch einmal die Seite von vorne zu lesen beginnen. Ich fragte mich: „Was hat der Lockvogel gerade gesagt?“ Scheinbar war dem Lockvogel zu diesem Zeitpunkt bereits bewusst geworden, dass die Falle, welche sie sich mit dem Sicherheitsmann ausgedacht habe, nicht zuschlagen werde. Und sollten die zwei Lockvögel Strache doch noch irgendwie überführen, dann nur in einer abgeschwächten Version. Strache erörtert die Situation wie folgt: „Wir haben kein Programm, das wir ausrichten nach Spendern. Die Spender spenden uns wegen unseres Programms.“ (Seite 84)
Dieses Hin und Her soll im Buch nicht zu kurz kommen. Die Russin und ihr Begleiter sprechen konkret von 15 oder gar 20 Prozent Rendite, die sie sich erwarten würden. So halten selbst die Autoren des Buchs fest: „Strache wäre offensichtlich am liebsten, die Russin würde ihnen im Wahlkampf helfen und sich im Gegenzug aber mit unkonkreten Erklärungen begnügen.“ (Seite 90) Die SZ-Journalisten halten darüber hinaus in ihrem Buch fest:
Wir sehen aber auch, dass Heinz-Christian Strache an verschiedenen Stellen des Videos darauf beharrt, dass alles legal ablaufen müsse, rechtskonform, den Gesetzten entsprechend, zum FPÖ-Programm passend.“ (Seite 95)
Frederik Obermaier und Bastian Obermayer
Aber auch eine Kritik wird von den Redakteuren geäußert. Im Gegenzug werfen die Journalisten die Frage auf, ob Strache auch daran gelegen ist, österreichischer Bundeskanzler zu werden. (vgl. Seite 96) Sprich die Kritik lautet, Strache und Gudenus hätten aufstehen können, jedoch sind sie aber sitzen geblieben. Und dies sei moralisch falsch gewesen. Ich vertrete die Ansicht, dass das jeder Leser für sich beantworten sollte. Spätestens in einem Verfahren wird ein Richter sich über diese Frage Gedanken machen müssen.
Exkurs: Beleidigung der Russin
Eine Anmerkung zur Aussage der Russin über Strache: Es ist wohl als ein Akt der Höflichkeit zu verstehen, dass Johann Gudenus den Satz der Russin über Heinz-Christian Strache nicht übersetzt hat. Man darf nicht vergessen, Gudenus hat eine diplomatische Ausbildung, daher kann ich mir gut vorstellen, warum er auf eine Übersetzung verzichtet hat. Eine Übersetzung hätte wohl zu einem Abbruch des Gesprächs geführt. Die Aussage von ihr darf definitiv auch als ein Zeichen der Frustration verstanden werden. Umgekehrt gesehen war es schon eine fortgeschrittene Stunde, sprich der Abend stand unter Alkoholeinfluss, daher kann man diese Situation nur schwer beurteilen und interpretieren.
Fazit und Kritik
Das Obermaier-Obermayer-Buch richtet sich primär an eine Zielgruppe, die ihren publizistischen Medienkonsum mit der Süddeutschen Zeitung und dem Falter abzudecken versucht. Personen, die diesen Medien gegenüber kritisch stehen, werden wenig Freude mit dem Buch haben.
FPÖ-Wähler werden aus meiner Sicht ihre Meinung über die FPÖ und Strache nicht ändern. Wechselwähler werden versuchen, sich kritisch mit dem Buch auseinanderzusetzen.
Das Buch zeigt sehr authentisch, mit welchen methodischen und moralischen Problemen die Redakteure zu kämpfen hatten. Angefangen von der Anbahnung, die Übergabe des Materials, aber auch die Prüfung der Fakten, immer wieder hatten die Redakteure ihre Zweifel. Eine Vielzahl an Überlegungen standen im Raum: Ist es eine Falle? Will ein Geheimdienst die Redaktion in eine Falle locken? Will ein Satiriker die Redaktion hineinlegen?
Im Zuge des Buchs wird immer wieder von einem 15-Minuten-Ausschnitt gesprochen, wenn man so will ein „Appetizer“, wie man die zwei Journalisten der Süddeutschen Zeitung für die Geschichte gewinnen konnte. Über den Schnitt des viertelstündigen „Best-of-Strache“ (Seite 32) werden keine Details offengelegt.
Gerade aber dieser „Appetizer“ lässt den größten Spielraum für Spekulationen zu: Wer hat die Viertelstunde des Videos in Auftrag gegeben? Diese Frage bleibt unbeantwortet, genauso wenig wird die Frage beantwortet, wer eigentlich das Video in Auftrag gegeben hat. Was mich persönlich interessieren würde, wäre zu erfahren, welche Person hatte die Idee, Heinz-Christian Strache in eine Falle zu locken. Oder noch spannender, wer hat die Finanzierung der Lockvögel übernommen?
Auch der männliche Lockvogel, über den Fass ohne Boden berichtet hat, sind kaum Details zu entnehmen, die einen tieferen Einblick in sein Handwerk zulassen würde. „Informantenschutz“ lautet wohl die Antwort der SZ-Journalisten. Der männliche Lockvogel kommt aber das eine oder andere Mal sehr berühmt vertreten vor, wie beispielsweise auf Seite 130:
Sie will einen klaren Deal: Geben und Nehmen. „Sie will es hören“, sagt ihr Begleiter, und zwar von Strache. „Ihr ist klar, dass sie keine Unterschriften kriegt, dass sie keine Verträge kriegt“, erklärt der Mann weiter, aber zumindestens wolle sie die mündliche Zusage. Und zwar jetzt. Von Strache.“
J. H.
Beim Lesen des Buchs wird dem Leser bewusst, dass Tajana Gudenus eigentlich sehr sensibel die Gesamtsituation wahrgenommen hat. Zwar hat Strache definitiv von einer Falle gesprochen, aber die entscheidenden Momente und Aussagen kommen definitiv von der Ehefrau von Gudenus.
Das Buch ist gespickt mit Anekdoten. Die eine oder andere Aussage wird den Leser zum Schmunzeln bringen. Auf Wienerisch: Strache hat ein paar Wuchteln an diesem Abend platziert. Die Betroffenen der Wuchteln wird es natürlich weniger freuen: Stichwort „Schneebrunzer“ (Seite 87), „Der Haselsteiner kriegt keine Aufträge mehr“ (Seite 104) oder gar „Die Hunde haben dicke Kohle“ (Seite 117). Aber wie gesagt, in einem Buch mit Hintergründen und Zusatzinformationen zu einer Enthüllung muss es aus meiner Sicht nicht knallhart zugehen. Anekdoten und steile Zitate lockern das Buch ein wenig auf.
Dass die Russin einen klaren Auftrag hatte, wird in einigen Passagen dem Leser sehr wohl bewusst. Insbesondere auf Seite 112: „Die eine Seite, die Russin, verlangt die Zusage für Korruption. Die andere will an die Macht und beendet deswegen das Treffen nicht.“ Um die Spannung dem Buch nicht zu nehmen, empfehle ich das Werk selbst zu lesen und sich einen Überblick zu verschaffen.
„Tatsächlich ist Geduld für Investigativjournalisten aber extrem wichtig.“ (Seite 65) Dem kann ich mich nur anschließen, insbesondere wird die Ibiza-Affäre unsere Gerichte noch Monate beschäftigen. Für die Staatsanwaltschaft, sofern sie nicht das Video schon hat, kann „Die Ibiza-Affäre“ zur Wahrheitsfindung beitragen.
Aus der Sicht von Journalisten ist das Buch eine ergiebige Quelle, da sowohl die Anbahnung, der Faktencheck, der Roll-Out der Story und der journalistische Impact aufgearbeitet wird. Für jene, die mit der Recherche erst am Anfang stehen, kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Die politische Entwicklung, die mediale Berichterstattung und vor allem die Titeln der Storys führen Interessierte schnell zum Status quo in der Ibiza-Causa. So gesehen werden vor allem Studenten, die über die Ibiza-Affäre wissenschaftlich schreiben möchten, eine ergiebige Quelle finden.
Ausblick
Die Recherche zu Ibiza hat mich mittlerweile nach Berlin und Danzing geführt. Aber auch eine Fahrt in einen Knast in Niederösterreich stand schon am Programm.
Da wir in den kommenden Tagen eine weitere Story über „Mezzo“ und „Lindwurm“ publizieren werden, habe ich bewusst auf das Handwerk von J. H. verzichtet. Das werde ich an Hand einer speziellen Causa in den kommenden Tagen publizieren.
Ibiza wird nicht nur meine Kollegen noch länger beschäftigen, sondern ab Herbst auch das Parlament, die politische Debatte und den Wahlkampf sowieso. Schlussendlich werden die österreichischen Gerichte über die involvierten Protagonisten urteilen.
Manche Leser hoffen auf eine Verurteilung, die anderen hoffen auf einen Freispruch. Aus meiner Sicht wäre viel wichtiger ein fairer Prozess. Daher ist es aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar, warum erst nach 95 Tagen die Wohnung eines Wiener Anwalts durchsucht wurde.
Die Ibiza-Affäre hat aber schon jetzt einen zu einem Mehrwert geführt: Das politische Umfeld ist bei weitem sensibler geworden. Signal und Telegram sind seit der Ibiza-Affäre zum Standard-Tool in der Chat-Kommunikation aufgestiegen. Journalisten passen mehr denn je auf ihre Laptops auf. So manche Partei wird sich in Zukunft überlegen, wie sie ihre Dateien speichern werden. Und selbst das Schreddern von Dateien wird in Zukunft ein Thema für sich sein.
Auf eine Stimme der Wahrheit haben wir einen Anspruch, nicht nur die Beschuldigten. Womöglich kann das Werk „Die Ibiza-Affäre“ von Frederik Obermaier und Bastian Obermayer dazu beitragen. Man darf nur nicht vergessen, dass das Buch eine selektive Teilbetrachtung auf das große Ganze darstellt.
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