Die Signa Holding hat einen ihrer wichtigsten Vorstände, Timo Herzberg, gefeuert. Herzberg wurde vorgeworfen, sich über ein komplexes Firmengeflecht an der Firma bereichert zu haben. Er soll eine Top-Immobilie in Berlin zu günstigen Konditionen an sich selbst vermietet haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
In einer außerordentlichen Sitzung wurde Herzberg entlassen, Dienst-Handy und Laptop abgenommen. Seine Aufgaben bei Signa umfassten die Entwicklung, Vermietung und den Verkauf des Berliner Projekts „Beam“. Parallel war er über die Firma „Havit“ indirekt an diesem Projekt beteiligt. Viele der an Havit beteiligten Personen waren ebenfalls bei Signa angestellt.
Nun beginnt eine langwierige Aufarbeitung. „Leider mussten wir diese Entscheidung treffen und diesen harten Schritt setzen. Die Verdachtslage war eindeutig“, so Alfred Gusenbauer, Aufsichtsratsvorsitzender der Signa Prime Selection AG und der Signa Development Selection AG.
Der Verdacht besteht, so das Nachrichtenmagazin Profil, dass Herzberg als Signa-CEO rund 1500 Quadratmeter an Havit vermietete, also quasi an sich selbst, zu sehr günstigen Konditionen. Signa rechnet mit einem Schaden im niedrigen zweistelligen Millionenbereich und bereitet eine Strafanzeige vor.
Nach Herzbergs Entlassung übernimmt Erhard Grossnigg als Sprecher des Vorstands. Die Aufarbeitung des Falls und die rechtlichen Schritte gegen Herzberg werden wohl Jahre in Anspruch nehmen. Das Projekt „Beam“ wurde inzwischen an die Kühne-Holding verkauft.
Herzberg wurde vom Profil um eine Stellungnahme ersucht. Dieser war für das Medium nicht erreichbar.
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