Der scheidende Caritas-Präsident Michael Landau kritisiert den Umgang mit öffentlichen Mitteln in Österreich. Er bezieht sich auf die finanzielle Schieflage der Signa und einzelne Pleiten im Firmengeflecht von Rene Benko. „Ich gehe davon aus, dass erhebliche Beträge bei den Steuerzahlern landen werden“, sagte er in der ORF-„Pressestunde“ am Sonntag.
Geld für Armutsbekämpfung
Landau verweist auf die Notwendigkeit, jede Ausgabe im Bereich der Armutsbekämpfung zu rechtfertigen. Er bemerkt eine Ungleichheit im Vergleich zu anderen Ausgabenbereichen. Eine Erbschafts- oder Vermögenssteuer fordert er nicht direkt, betont aber die Wichtigkeit einer offenen Diskussion darüber.
Landau vs. Politik
Landau bleibt in seiner Kritik an politischen Verantwortungsträgern diplomatisch. Er kommentiert ein Video von ÖVP-Obmann Karl Nehammer, in dem dieser die Armutsgefährdung relativiert. „Ich glaube, der Herr Bundeskanzler würde das heute nicht mehr so formulieren“, äußert sich Landau.
Hohes Vertrauen in Caritas
Trotz kritischer Stimmen befindet sich die Caritas laut Landau in einer soliden Position. Er möchte die Platzierung der Caritas im aktuellen OGM/APA-Vertrauensindex noch genauer analysieren. „Nicht alle haben eine Freude über das, was wir sagen“, erklärt er die teilweise Ablehnung. Dennoch zeigt sich der Spendenindex für die Caritas positiv.
Fazit
Landaus Aussagen bieten einen tiefen Einblick in die aktuelle politische und soziale Landschaft Österreichs. Seine Forderung nach einer gerechteren Verteilung von Steuermitteln und einer offenen Debatte über Steuern reflektiert die Sorgen vieler Bürger. Seine diplomatische Haltung gegenüber politischen Entscheidungsträgern und sein Engagement für Armutsbekämpfung und soziale Gerechtigkeit prägen das Ende seiner Amtszeit als Caritas-Präsident.