SPÖ-Chef Andreas Babler hat sein Team für die Europawahl aufgestellt und einen Zusammenhalt am Parteitag demonstriert. Trotz früherer innerparteilicher Konflikte und potenzieller Führungsstreitigkeiten, präsentierten sich die Sozialdemokraten vereint und optimistisch hinsichtlich ihrer Chancen bei der kommenden EU-Wahl. Andreas Schieder, der rote Spitzenkandidat, betonte die Wichtigkeit eines SPÖ-Sieges, um das Vertrauen in das politische System wiederherzustellen.
SPÖ-Burgenland schoss nicht quer
Die Delegierten bestätigten Schieder mit hoher Zustimmung als Spitzenkandidaten und zeigten wenig Widerstand gegen die vorgeschlagenen Kandidaten. Andreas Babler, der die Parteiführung in einer Kampfabstimmung übernommen hatte, erhielt ebenfalls starke Unterstützung. Die Delegierten aus dem Burgenland beteuerten, Babler einstimmig unterstützt zu haben.
Kehrtwende: Babler nun pro EU
Abgesehen von der parteiinternen Politik widmete sich der Parteitag auch internationalen Themen, darunter die Positionierung gegen Antisemitismus und die Notwendigkeit einer stärkeren europäischen Außenpolitik. Babler selbst, der früher der EU kritisch gegenüberstand, äußerte sich nun positiv über die Europäische Union, indem er sie als ein potenziell sozialdemokratisches Projekt beschrieb.
SPÖ-Liste bei der Europawahl
Die nachfolgende Kandidatenliste repräsentiert laut SPÖ ein breites Spektrum an politischen Schwerpunkte der Sozialdemokratie:
- Andreas Schieder: Als Spitzenkandidat und derzeitiger SPÖ-EU-Abgeordneter seit 2019 fokussiert sich Schieder auf Außen-, Sicherheits-, Verteidigungs- und Verkehrspolitik sowie auf Herausforderungen im Binnenmarkt und internationalen Handel.
Evelyn Regner: Sie ist Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und kämpft hauptsächlich für Steuergerechtigkeit und Frauenrechte. Regner hat eine EU-Richtlinie zur Verringerung der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen vorangetrieben.
- Günther Sidl: Seit 2019 im EU-Parlament, setzt Sidl sich für Umwelt- und Klimaschutz, Förderung regionaler Lebensqualität, nachhaltige Lebensmittelproduktion und eine sozial orientierte Energiepolitik ein.
- Elisabeth Grossmann: Als Bundesratsabgeordnete aus der Steiermark tritt Grossmann für soziale Gerechtigkeit, faire Löhne, Sozialleistungen, Steuern, Konsumentenschutz und Versorgungssicherheit ein.
- Hannes Heide: Als SPÖ-EU-Abgeordneter will Heide die EU spürbarer für Menschen machen, unter anderem durch die Förderung von Erasmus+ und das Kulturprogramm “Kreatives Europa”.
- Claudia Arpa: Die Bundesratspräsidentin aus Kärnten strebt Verbesserungen in der EU an und setzt sich für Geschlechtergleichheit und den Kampf gegen Gewalt an Frauen ein.
- Andreas Fritz-Wachter: Fritz-Wachter, ein Betriebswirt und Unternehmer, fokussiert sich auf soziale Gerechtigkeit als Grundlage für ein sicheres und geeintes Europa.
- Theresa Bielowski: Als EU-Abgeordnete arbeitet Bielowski an humanitären Ansätzen in der Flucht- und Migrationspolitik, Rechtsstaatlichkeit und einer progressiven Landwirtschaftspolitik. Sie vertritt auch die Interessen der LGBT-Gemeinschaft.
- Julian Krismer: Krismer, Bundessekretär der Jungen Generation, möchte die EU erneuern, um Frieden und Wohlstand zu sichern, und setzt sich für sozial gerechten Klimaschutz ein.
- Sabine Klausner: Als Landtagsabgeordnete aus Salzburg fokussiert Klausner auf soziale Gerechtigkeit, die Beseitigung prekärer Beschäftigungsverhältnisse, Chancengleichheit und die Entwicklung der europäischen Verkehrspolitik, insbesondere den Ausbau des Schienennetzes für klimafreundliche Mobilität.
Quellen
Derstandard.at Die SPÖ träumt bereits von der Wende
ots.at SPÖ-EU-Wahlliste